Speyer „Autos warten, bis wir vorbeigehen“

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Der Schulbezirk der Grundschule im Vogelgesang ist eine Besonderheit in Speyer. Er ist der einzige, für den die Stadt keinen Schulwegplan bereitstellt, der jene Stellen verzeichnet, wo Straßen sicher überquert werden können. Der Grund: Der Einzugsbereich liegt komplett in Wohnbereichen mit Tempo-30-Zonen. „Die Straßenverkehrsordnung sagt, in Tempo-30-Zonen sollte es überall möglich sein, die Straße sicher zu queren“, erläutert Uwe Rudingsdorfer, der die städtische Abteilung Straßenverkehr leitet.

Unauffällig ist der Schulbezirk auch im Hinblick auf Verkehrsunfälle, an denen Kinder beteiligt sind (siehe „Zur Sache“). Auf Safiras Schulweg wird das deutlich. Die Sechsjährige startet mit ihrer Laufgruppe in der Windthorststraße, wirft nach ein paar Schritten schnell die nötigen Blicke zur Seite und geht über die Straße. Hier wie in der Remlingstraße rollt wenig Verkehr. Safira mag ihren Schulweg, auch ihre Mutter Cornelia Said hat keine Bedenken. „Er ist leicht, es gibt nicht so viele Straßen“, meint ihre Tochter. Mit Autos hat das Mädchen keine Probleme, selbst nicht direkt vor der Schule, wo auf der Straße das meiste los ist. „Die Autos warten, bis wir vorbeigehen“, sagt Safira. Die Fahrbahn ist vor dem Schuleingang verengt und bremst den Verkehr aus. Es können immer nur Fahrzeuge aus einer Richtung die Schmalstelle passieren. Die Kinder meistern die Straßenquerung mühelos. Die Situation ist für sie und auch für Autofahrer deutlich übersichtlicher als vor der Woogbach- oder Salierschule. Neben dem Vogelgesang gehören das Neuland und ein Teil von Speyer-Süd zum Schulbezirk. Wer aus dem Neuland kommt, erreicht die Schule entweder über den Haspelweg, der zwar gut ausgeleuchtet ist, aber durch Feld und Grünfläche führt, oder über den Umweg entlang der Straße „Am Germansberg“. Wenn die Wohngebiete am Russenweiher und Priesterseminar bezugsfertig sind, wo auch bezahlbare Einheiten für Familien entstehen sollen, gewinnt der Schulbezirk an Bedeutung. Aus Speyer-Süd kommend gilt es, die B 39 zu über- oder unterqueren. Dafür gibt es einen Fußgängertunnel auf Höhe von Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus sowie Priesterseminar und die Straßenbrücke, auf der der Closweg in die Kardinal-Wendel-Straße mündet.

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