Speyer Ausdrucksvolle Dialoge

Unter dem Motto „Salut d’Amour“ haben der Speyerer Organist Stephan Rahn und der Trompeter des Berliner Konzerthausorchesters, Stephan Stadtfeld, am Dienstagabend ein festliches Konzert zum neuen Jahr in der gut besuchten Speyerer Kirche St. Otto gegeben.

Lyrisch innig war der Beginn mit Gabriel Faurés „Pavane“, einer Trauermusik in sanftem tänzerischem Schwung. Mit warm gedecktem Ton spielte Stadtfeld hier das Flügelhorn. Romantisch ging es weiter mit Edward Elgars „Chanson de Matin“. Dabei überführte die Trompete Gesanglichkeit und rhythmische Lockerheit in beredte Dialoge mit der Orgel. Stadtfelds fein schattierte Töne und schmiegsame Phrasenbildung kamen den elegischen Romantik-Stücken sehr entgegen. Rahn spielte zwischen den Duostücken unter anderem die rhythmisch pointierte Fanfare D-Dur von Jacques-Nicolas Lemmens und die Toccata G-Dur von Théodore Dubois. Aber auch Barock durfte im Programm nicht fehlen. In Bachs Konzert D-Dur (nach Vivaldi) erlebten die Hörer ein munteres Dialogisieren der Musiker. Stadtfeld entließ Strahlglanz und sauber angesetzte Diskanttöne aus seinem Instrument. Wie menschlichen Gesang gestaltete er sein Spiel im langsamen Satz. Dabei bot der Trompeter meisterhaft eine überaus große Bandbreite der Klangformung: warm, weich und rund, samtig im Lyrischen, glanzvoll strahlend im Forte und jederzeit blitzsauber intoniert. Ausdrucksvolle Dialoge mit dem Organisten ging Stadtfeld in Faurés „Après un reve“ ein, und mit Tschaikowskys „Nussknacker-Suite“ krönte das Duo sein Konzert. Aufgeräumt und vergnügt tönte der Marsch, gefolgt von dem elegant durchtanzten „Blumenwalzer“ und dem „Tanz der Zuckerfee“. Eingebungsvoll ließen die beiden Musiker die Farben und Gesten ihrer Instrumente korrespondieren, zwischen Gesanglichkeit und tänzerischem Elan wechselnd.

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