Speyer Über den Tellerrand

91-72192820.jpg

Mehr als 40 Ausbildungsberufe und 23 Studiengänge werden bei der „Mannheimer Nacht der Ausbildung“ vorgestellt. Rund 10.000 Jugendliche erhalten heute, 17 bis 23 Uhr, bei elf Unternehmen Einblick in den möglichen Traumberuf. Im zehnten Jahr gilt das mittlerweile bundesweit kopierte Konzept als Erfolgsmodell.

„Die Unternehmen erhalten einen leichten Zugang zu den Schulabgängern und die Jugendlichen einen Überblick. Davon profitieren beide Seiten“, findet Mannheims für Bildung zuständige Bürgermeisterin Ulrike Freundlieb. Die Unternehmen Alstom, EvoBus, Friatec, Großkraftwerk Mannheim (GKM), John Deere, MVV Energie, Roche, SCA, Unilever und das Mercedes-Benz-Werk sowie die Stadt Mannheim öffnen ihre Ausbildungswerkstätten und lassen vor allem die Gleichaltrigen miteinander ins Gespräch kommen. „Die Besucher erleben damit Ausbildung hautnah“, sagt Daimler-Ausbildungsleiter Martin Brauckhage. Die Chancen auf eine Ausbildung in der Metropolregion Rhein-Neckar seien hervorragend, sagt IHK-Geschäftsführer Harald Töltl. Er ruft die Jugendlichen dazu auf, gemeinsam mit Freunden oder den Eltern auf Entdeckungsreise zu gehen. „Eltern und soziales Umfeld prägen die Berufswahl noch immer stark.“ Und die Entscheidung für den richtigen Ausbildungsberuf sei „fast so schwer, wie die Wahl des richtigen Lebenspartners“. Und „je größer die Auswahl, desto schwerer die Entscheidung“, sagt Ulrich Manz, Geschäftsführer der Mannheimer Agentur für Arbeit. In Sachen Berufswahl gibt die „Nacht der Ausbildung“ immerhin wichtige Hilfestellung. „Denn viele Berufsbilder sind Eltern und Jugendlichen gar nicht bekannt. Der Blick über den Tellerrand hinaus lohnt sich.“ Das Angebot sei groß, wenn die Schulabgänger erst einmal die Scheuklappen beim Berufswunsch abgenommen haben. „Wir wollen mit der Nacht der Ausbildung genau dieses Potenzial vermitteln“, sagt Bürgermeisterin Freundlieb. „Wir haben als Stadt mit 20 Ausbildungsberufen sogar die größte Auswahl“, unterstreicht sie. Verbunden sind die Betriebe von der SCA im Mannheimer Norden bis zu Unilever ganz im Süden mit einem Bus-Shuttleservice, der alle im Viertelstundentakt bedient. Die Arbeitsagentur ist bei Roche, MVV Energie und GKM jeweils mit einem Informationsstand vertreten. „Für uns ist es jedes Jahr aufs Neue spannend, mögliche Auszubildende kennenzulernen und für unsere Berufe zu begeistern“, so Brauckhage, der vor allem für die duale Berufsausbildung warb. „Wir hatten zeitweise so viele Bewerbungen für unsere zehn Studienplätze wie für die 106 gewerblichen Ausbildungen.“ Während es bei der „Nacht der Ausbildung“ um Lehrstellen für das Jahr 2016 geht, vermittelt das „Offene Azubi-Speed-Dating“ der IHK Rhein-Neckar noch Ausbildungsplätze für das Jahr 2015. Von 14 bis 17 Uhr können sich Kurzentschlossene im Untergeschoss des Mannheimer Hauptbahnhofs noch auf Lehrstellenjagd begeben oder mit Unternehmen ins Gespräch kommen. „Wir wenden uns nicht nur an Mannheimer Jugendliche, sondern an die Schulabgänger aus der gesamten Region“, betont Bürgermeisterin Freundlieb. (env)

x