Speyer Speyer: 22-Jähriger nach Messerangriff in Flüchtlingseinrichtung vor Gericht

Tatort: frühere Bundeswehrkaserne in Speyer-Nord.
Tatort: frühere Bundeswehrkaserne in Speyer-Nord.

Am Mittwoch, 12. Februar, 9 Uhr, eröffnet eine Große Strafkammer des Landgerichts Frankenthal ein Verfahren gegen einen 22-jährigen Mann aus Pakistan. Er soll am 10. August 2019 in der Landeserstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Speyer auf einen Landsmann eingestochen haben. Der Tatvorwurf: versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung.

Der 33-jährige Geschädigte hatte bei dem Vorfall nur leichte Verletzungen erlitten, obwohl der Angeklagte laut Staatsanwaltschaft das Messer in Richtung seines Halses geführt und seinen Tod zumindest billigend in Kauf genommen habe. In früheren Berichten war von mindestens zwei Stichen mit einem Klappmesser die Rede gewesen. Andere Anwesende hatten den Angreifer überwältigt.

Angeklagter beruft sich auf Notwehr

Laut Gericht beruft er sich auf eine Notwehrsituation. Bei den Taten soll sich der Angeklagte laut Gericht aufgrund einer erheblichen Alkoholisierung sowie einer psychischen Erkrankung zumindest im Zustand einer verminderten Schuldfähigkeit befunden haben. Es komme deshalb auch die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus in Betracht. Er sei derzeit im Pfalzklinikum in Klingenmünster untergebracht. Verteidigt wird er laut Prozess-Ankündigung von Rechtsanwalt Andreas Flory aus Speyer. Angesetzt sind zunächst fünf Verhandlungstage. Folgetermine sind am 9., 11., 16. und 19. März.

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