heuchelheim Was Bürger ärgert: Vandalismus auf der Bocciabahn

Dreck und Müll nach abendlichen Gelagen, das ist an der Heuchelheimer Bocciabahn fast der Normalzustand.
Dreck und Müll nach abendlichen Gelagen, das ist an der Heuchelheimer Bocciabahn fast der Normalzustand.

„Was hier spät abends und nachts abgeht, ist nicht nachzuvollziehen“, sagt Berthold Held. Er nutzt die Heuchelheimer Bocciabahn und ist entsetzt, was Jugendliche dort treiben.

Mit Enthusiasmus, Spenden und körperlichem Einsatz ist im Oktober 2019 hinter dem Heuchelheimer Tennisclub eine Anlage zum Bocciaspielen entstanden. Außer der Spielbahn gibt es eine Holzhütte für Geräte, eine überdachte Sitzecke sowie drei Mülleimer, damit die Nutzer ihren Abfall trennen und entsorgen können. Die Anlage, die etwas versteckt hinter den Tennisplätzen liegt, wird unter anderem von einer Seniorengruppe genutzt. Doch die muss sich immer wieder ärgern, wenn sie dort eintrifft.

Von leeren Wodkaflaschen, Pizzaschachteln, Essensresten und vielen Zigarettenkippen berichtet Berthold Held sowie von demolierten Stühlen und Schäden am Tisch, weil dieser ganz offensichtlich angezündet wurde. In der Nähe habe die Ortsgemeinde in Absprache mit jungen Heuchelheimern von einem freiwilligen Helfer einen Grillplatz einrichten lassen, doch der sei kurz danach mutwillig zerstört worden, sagt Held.

Der Rentner hofft auf die Einsicht der Jungen

Ein Mitglied der Bocciagruppe habe sich nun bereit erklärt, ein- bis zweimal pro Woche den Müll einzusammeln und den Platz zu reinigen, aber viel lieber wäre es den Senioren, die Partygäste würden das selbst machen. Das Problem bestehe auch auf dem nahe gelegenen Sportplatz, weiß Held. „Wir haben schon öfter mit der Jugend geredet, aber es fruchtet nichts.“ Seiner Beobachtung nach wird das Gelände nicht nur von einheimischen, sondern auch von auswärtigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufgesucht. Er hofft immer noch auf deren Einsicht.

Ortsbürgermeister Frank Klingel (FWG) kennt das Problem und hat mit persönlicher Ansprache von Vertretern der Altersgruppe im Dorf ebenfalls nichts erreichen können. „Alles Reden fruchtet nicht“, sagt auch er. Den Zugang zum Platz zu reglementieren, ist nicht Sinn des Bocciabahn-Projekts. Jeder soll sie schließlich ohne Anmeldung nutzen können. „Auch die Jugend“, versichert Klingel. Doch jetzt überlegt er doch, den Zugang zu verbieten, wenn Leute dort nur feiern und nicht spielen wollen.

Bürgermeister kündigt Konsequenzen an

Doch dazu müsste man Schilder anbringen und die bestehende niedrige Gartentür durch ein hohes Tor ersetzen, erklärt Klingel. Er hofft außerdem auf den Ordnungsdienst der Verbandsgemeinde (VG), dessen Spätdienst in dem naturnahen Bereich öfter mal patrouillieren könnte. Der Bürgermeister selbst und auch Berthold Held sagen, dass sie sich zu später Stunde allein nicht auf das Gelände trauen.

Gunter Steuer (FDP) ist Beigeordneter der VG, und sein Geschäftsbereich ist das Ordnungswesen. Er versichert: „Die Ortsgemeinde kann darauf vertrauen, dass dort künftig stärker kontrolliert wird und dass diese Kontrollen dokumentiert werden.“

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