Rhein-Pfalz Kreis Von Dudenhofen in die Welt

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Liköre, Brände, Wodka, Korn, Rum und bald auch Whiskey: Die Dudenhofener Edelbranntweinbrennerei Back hat mehr als 100 Produkte im Angebot. Einen Teil der Produktion schickt Brenner Fedor Back in den hohen Norden.

DUDENHOFEN. Fedor Back liebt seinen Beruf, das Probieren, das Produzieren. Der 44-jährige Dudenhofener ist Destillateur-Meister und sorgt mit dafür, dass die Menschen in Speyer und Stockholm Hochprozentiges aus kleinen und großen Flaschen trinken können. Die Edelbranntweinbrennerei Back produziert Brände und Liköre und beliefert den Fachhandel und die Einzelhändler Kaufland, Rewe, SBK, Edeka und Metro in der Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen. Der Einzugsbereich geht bis nach Pirmasens, Heilbronn und ins Hessische, sagt Fedor Back, der einmal im Jahr Verträge mit Großkunden aushandelt. In den Export gehen 15 bis 20 Prozent und vor allem in Schweden ist Fedor Back gut im Geschäft: „En Back Snaps“ ist dort ein Renner. Wie praktisch, dass „Back“ im Schwedischen „Kasten“ oder „Kiste“ heißt. In der Schweden-Kiste sind zwölf Fläschchen á 50 Milliliter, die so klingende Namen wie „Hirkum pirkum“ (Johanniskraut), „Smaland Snaps“ (Holunderblüten) oder „Fäbod Snaps“ (Kräuter, Anis, Honig) haben. Derzeit werden die sechs Schweden-Sorten von Hand in die kleinen Kisten gesteckt, danach werden sie foliert und nach Schweden geschickt. „Der schwedische Importeur hat jetzt 107.000 Flaschen bestellt“, erzählt Back, wahrscheinlich kommt später im Jahr noch mal ein Auftrag für eine solche Lieferung. Die Schweden, sagt er, wollen „viel Umdrehungen fürs Geld“, weil die Steuer auf Alkohol so hoch und die Produkte damit teuer seien. Dort müssten die Schnäpse mindestens 35 Prozent haben – und richtig bitter sein: „Die Schwedenprodukte sind so bitter, die würden hier in Deutschland nicht gehen.“ Deutsche Zungen mögen anderes. „Mit Feige mit Wodka sind wir Anfang der 1990er Jahre groß geworden“, erzählt Back – „die Nummer eins ist immer noch Wodka.“ Der Trend gehe zu Süffig-Leichtem. Der 32-Prozenter „Landauer Willi“ beispielsweise kommt gut an. Back hat jetzt angefangen, Whiskey herzustellen, er lagert neben dem Weindestillat für die Weinbrände im „Keller“ der Brennerei, in dem Holzfässer verschiedener Größe liegen, nächstes Jahr soll der Whiskey in den Verkauf kommen. Auch einen Absinth hat er mit einem Speyerer Partner hergestellt, ob er in die Produktion von Gin einsteigt, überlegt er. Im Geschäft in Dudenhofen kann man die Back’schen Erzeugnisse kaufen – neu im Sortiment sind beispielsweise ein Melonenlikör („Sugar Baby Melone“) oder der „Gletscherwahn“ („Schmeckt wie ein Hustengutsel.“) Das Geschäft, sagt Fedor Back, ist gut, um zu sehen, was bei den Kunden ankommt. Fedor Back brennt und füllt auch für andere Betriebe ab, beispielsweise für Winzergenossenschaften, die einen Pfälzer Weinbrand anbieten wollen oder für Kollegen, die die Produkte unter ihrem Namen verkaufen. „Da wird viel in Kanistern geliefert, in die zwischen fünf und 30 Liter passen“, sagt Back. „Wir beliefern Kollegen in ganz Deutschland, sogar auf der Insel Sylt.“ Und auch im Internet verkauft Back seine Produkte. Ein, zwei Päckchen am Tag gehen schon raus, sagt Back. „Bei uns kommt jeden Tag UPS ins Haus.“ Die Kunden? „Viele, die schon mal in der Pfalz waren.“ Und weil wir schon bei der Pfalzweinwerbung in Flaschen sind: Fedor Back hat auch einen besonderen Gruß aus der Heimat in seinem Angebot, nämlich einen Spargelgeist mit einer echten Dudenhofener Stange in der Flasche. Die Geschmacksnerven des Brenners Back selbst bevorzugen jedoch etwas anderes, zum Beispiel einen Willi mit Honig oder einen Johannisbeerlikör.

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