Rhein-Pfalz Kreis Region vom Wasser geprägt

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Auch wenn heute nur noch fünf Gemeinden im Rhein-Pfalz-Kreis am Rhein liegen: Der Strom und seine Zuflüsse haben die Region geformt, topografisch wie wirtschaftlich. Deshalb widmen sich die Museen und Heimatvereine in ihrer zweiten gemeinsamen Ausstellung dem Thema „Der Rhein-Pfalz-Kreis, seine Gewässer und der Rhein“. Am Freitag wurde die Schau in Bobenheim-Roxheim eröffnet.

Dass der Rhein im 19. Jahrhundert zur besseren Schiffbarkeit begradigt wurde, dürfte jedem geläufig sein. Wahrscheinlich wissen aber nur noch wenige, dass der Speyerbach wohl als römischer Kanal entstanden ist, dass der Rehbach als wirtschaftliche Lebensader und Energieträger zum Betrieb von Mühlen gegraben wurde oder dass Maxdorf als Umschlagplatz für geflößtes Holz entstanden ist. Man muss in der Ausstellung zwar viel lesen, wer sich aber die Zeit nimmt, erfährt auf 22 Schautafeln viel Wissenswertes über die Gewässer im Rhein-Pfalz-Kreis und die mit ihnen verknüpften Orte. „Der Rhein und die Pfälzer Globalisierung in den Dörfern im 19. Jahrhundert“, „Baggerseen, Wirtschaftsgüter und Lebensqualität“ oder „Tümpel im Rhein-Pfalz-Kreis: das Artenschutzprojekt Auenamphibien“ lauten die vielseitigen Themen. „Wir setzen Schlaglichter von der Vergangenheit bis zur Gegenwart und schauen in die Zukunft“, sagte Sebastian Arnold vom Verein Zigarrenmuseum und Brauchtumspflege in Rödersheim-Gronau bei der Eröffnung. Wie bei „Burgen, Schlösser und Klöster“ – der ersten gemeinsamen Schau der Vereine und Museen im Kreis – hat Arnold wieder die Redaktionsarbeit übernommen. „Das Thema ist breit gefächert. Wir hatten so viele Ideen, dass wir am Ende sogar abspecken mussten“, berichtete der Organisator. Neun Autoren haben die Texte verfasst, darunter Klaus Graber aus Bobenheim-Roxheim, Paul-Christian Lang aus Lambsheim und Mathias Hüther aus Heuchelheim. Gut zwei Jahre hat die Vorbereitung laut Arnold gedauert, und knapp zwei Jahre wird die neue Schau auch an verschiedenen Orten im Kreis zu sehen sein. Bis zum 4. Oktober kann sie sonntags im Heimatmuseum in Bobenheim-Roxheim besucht werden. In seinem Grußwort dankte Landrat Clemens Körner (CDU) „den ehrenamtlichen Helfern in den Vereinen, die die Ausstellung erst möglich gemacht haben“, sowie der Sparkasse Vorderpfalz als Sponsor. Das Thema Wasser sei gut gewählt, meinte Körner. „Der Kreis wurde geprägt von seinen Binnengewässern.“ Auch die Entwicklung zum „Gemüsegarten Deutschlands“ sei nur möglich gewesen wegen des Wassers und guten Bodens. „Wasser ist Leben“, meinte Bobenheim-Roxheims Bürgermeister Michael Müller (SPD). Es könne aber auch Not, Elend und Tod bringen wie das Hochwasser im Winter 1882/83 gezeigt habe, betonte Müller. „Noch heute beschäftigen wir uns deshalb intensiv mit dem Hochwasserschutz.“ Der Vorsitzende des örtlichen Vereins für Naturschutz und Heimatpflege, Ewald Marx, freute sich darüber, dass die Schau in Bobenheim-Roxheim startet: „Mit seinen Althreinarmen, Auen und Baggerseen hat unser Ort viel zum Thema beizutragen.“ Sein Team hat die Ausstellung um einige Anschauungsobjekte, wie eine alte Fischreuse oder unterschiedliche Sand- und Kiessiebungen aus dem Silbersee, ergänzt. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von der Chorvereinigung Bobenheim-Roxheim unter Karl Fink. (gnk) Termine „Der Rhein-Pfalz-Kreis, seine Gewässer und der Rhein“: Ausstellung bis 4. Oktober im Heimatmuseum Bobenheim-Roxheim, Friedrich-Ebert-Straße 43. Öffnungszeiten: sonntags von 14 bis 17 Uhr, am Kerwe-Sonntag, 27. September, von 13 bis 18 Uhr und am Samstag, 3. Oktober, von 14 bis 17 Uhr. Termine zu den unterschiedlichen Ausstellungsorten gibt’s im Internet: www.museen-rpk.de.

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