Römerberg Natur-Kita will in ruhigeres Fahrwasser steuern

In der neuen Matschküche: Kita-Leiterin Jennifer Schulenburg (links) und Erzieherin Alexandra Hoey.
In der neuen Matschküche: Kita-Leiterin Jennifer Schulenburg (links) und Erzieherin Alexandra Hoey.

Es hat sich einiges getan in der Römerberger Naturkita Am Tafelsbrunnen in den vergangenen Monaten. Neben einem Wechsel in der Leitung gibt es in der Einrichtung seit ein paar Wochen dank Elterneinsatz einen kräftig aufgemöbelten Außenbereich.

Zur Kita-Leitung kam Jennifer Schulenburg ein bisschen wie die Jungfrau zum Kinde. Denn die 39-jährige Erzieherin gehörte zwar seit dem Start des neuen Kindergartens im vergangenen September zum Team, doch die Leitungsposition war anderweitig vergeben. Nachdem ihr Vorgänger aber vor ein paar Wochen hauptsächlich aus gesundheitlichen Gründen die Einrichtung verließ, wurde ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gesucht. Bürgermeister Matthias Hoffmann (Grüne) habe sie angesprochen, ob sie sich vorstellen könne, die Leitung zu übernehmen, berichtet Schulenburg. Nach einigen Gesprächen, auch mit dem übrigen Team, sagte sie Ja. Allzu schwer ist der Bellheimerin die Entscheidung nicht gefallen, denn sie fühlt sich rundum wohl in der eingruppigen Kita mit ihrem Schwerpunkt auf der Nähe zur Natur. „Es ist familiärer hier, man ist enger in Kontakt mit Kindern und Eltern“, zieht sie einen Vergleich zu größeren Einrichtungen, die sie ebenfalls kennt. Als „heimelig und muckelig“ beschreibt sie die Atmosphäre in der Natur-Kita auf halbem Weg zwischen Römerberg und Speyer.

Um die Zeit in der Kita für die Kleinen noch angenehmer zu machen, haben sich vor wenigen Wochen Eltern und Kinder an der Einrichtung eingefunden und einige neue Attraktionen für das großzügige Außengelände erschaffen. „Wir haben vorher mit den Kindern besprochen, was sie sich wünschen“, berichtet Schulenburg. Entstanden ist in der Folge zum Beispiel mit Hilfe eines Vaters, der Landschaftsgärtner ist, ein Barfußpfad. Ein anderer Vater hat eine große Outdoor-Spielküche aus Holz für die Kinder gebaut. Die Kunststoffboxen, die dazugehören, sind aus recyceltem Material. Die Sitzgelegenheiten bestehen aus Europaletten. „Uns ist wichtig, dass es wiederverwendetes Material ist, das passt besser zu uns“, betont Schulenburg den Nachhaltigkeitsgedanken. Außerdem gibt es auf dem Außengelände ein Hochbeet mit Kräutern und Tomaten sowie eine Bewegungsbaustelle, auf der die Kleinen mit Holz kreativ werden können. „Ein Highlight ist unsere Waschstraße“, erzählt Schulenburg. Mit Bürsten und Wischern sieht diese tatsächlich aus wie eine kleine Autowaschanlage, die sogar einen Wasseranschluss hat.

Weil die Kinder beim Entstehen der neuen Attraktionen dabei waren, wüssten sie diese viel mehr zu schätzen, sagt die Kita-Leiterin. Seit der Eröffnung der Kita im vergangenen Jahr sind außerdem eine Rutsche und eine Schaukel im Außenbereich dazugekommen. Auch im Inneren des Gebäudes hat sich etwas getan, zum Beispiel ist eine Wand im Schlafraum bemalt worden und weitere Spielmöglichkeiten wurden geschaffen.

Was sich seit dem Start des Kita-Betriebs ebenfalls geändert hat: Mittlerweile werden dort deutlich mehr Kinder betreut. 17 Jungen und Mädchen sind es laut Jennifer Schulenburg derzeit. Immer noch sind die Zweijährigen in der Mehrheit. Aber es sind auch ältere Kinder dabei. Zwei kommen im Sommer in die Schule. Das Kita-Team besteht derzeit aus drei Erzieherinnen, einer Aushilfe sowie einer Küchen- und einer Integrationskraft. Eine Dreiviertel-Stelle ist ausgeschrieben.

Durch die personellen Wechsel, aber auch durch die ständige Eingewöhnung neuer Kinder waren es turbulente erste Monate für die Natur-Kita am Tafelsbrunnen. „Unser großes Ziel ist, dass wir nun Ruhe reinbekommen“, sagt Jennifer Schulenburg deshalb.

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