Rhein-Pfalz Kreis Narren geben Vollgas

„Brumm – brumm – brumm – jetzt fahren alle drumherum“: Ganz im Zeichen der neuen Umgehungsstraße und der Tempo-30-Regelung in Lambsheim stand am Samstag die Prunksitzung des Karnevalsclubs (KC) Schlossnarren. Fünf Stunden ließen es die Lambsheimer und ihre Gäste krachen.

Passend zum Motto hatten die Schlossnarren die Halle des Turnvereins mit Tempo-30-Schildern geschmückt, Präsident Karlheinz Ungefehr und der krankheitsbedingt fehlende Vorsitzende Gisbert Kohler lächelten in einer Fotomontage aus Pappkarton-Autos heraus. Was seine Moderation betraf, hielt sich Ungefehr aber nicht an die Tempobeschränkung, sondern führte zackig und mit Witz durchs Programm. Den närrischen Reigen eröffnete die Nachwuchsgarde der Schlossnarren, deren Tanzeinlage ebenso wie die der Juniorengarde bestens beim Publikum ankam. Die Juniorengarde steuerte über den Abend hinweg zwei Tänze bei, einmal klassisch in den Vereinsfarben Weiß und Blau, einmal schmissig und in originellen Punktekostümen zum Titel „Rock the Cinderella“. Später fegte Tanzmariechen Natalie Butterwei in atemberaubendem Tempo über die Bühne und begeisterte mit ihrer teils akrobatischen Darbietung. Auch die Schautanzgruppe überzeugte mit ihrer Nummer „Smarties trifft Milch und Schokolade“. Zu ihrer Prunksitzung hatten sich die Lambsheimer Narren zahlreiche Gäste aus der Region eingeladen. In der Bütt zogen „Deutschlands schönster Rentner“ Hans Schmitt aus Ludwigshafen, Fasnachtsurgestein und „Babbelgosch“ Elvira Langensteg vom RCV Altrhoischnooke Roxheim, Rolf Ehlhardt von den Mutterstadter Geeßtreiwern und Hans-Dieter Willisch vom Theater Boulevard Deidesheim als deutscher Michel und Winzer gekonnt vom Leder. Auch einige Tänze hatten die Gäste mitgebracht: Tanzmariechen Janine Laub von den Flomerschummer Zwiwwelböck begeisterte mit einer kräfteraubenden und flotten Darbietung, als Sträflinge und Polizisten traten die Vertreter des Carnevalclubs Schisslhocker aus Wiesenbach auf. Von „Star Wars – Krieg der Sterne“ hatte sich die 17-köpfige Tanzgruppe des Carnevalclubs Osthofen bei ihrer „Dance Illusion“ inspirieren lassen. Neugierig machte Schlossnarren-Präsident Ungefehr, als er dem närrischen Haus den Programmpunkt „Helene Fischer aus Ludwigshafen“ ankündigte: Janine Nagy sang 15 Minuten live und brachte die Zuschauer mit ihrer schönen und klaren Stimme so richtig in Fahrt. Kein Stuhl blieb mehr besetzt, als Janine immer wieder bei den Stimmungsliedern die begeisterten Gäste mit einbezog. Getreu der eingangs erwähnten Ankündigung von Ungefehr war der Gassenhauer „Atemlos“ von Schlagerstar Helene Fischer schließlich der Schlusspunkt einer glänzenden Vorstellung von Nagy. Jubel noch vor dem Auftritt gab es für Olli Herrmann und Willi Brausch. Alles stand im Saal, als die Dubbeglas-Brieder in gewohnter Manier über die Bühne (Herrmann über den Tisch und durch den Saal) fegten und in einem 35-minütigen Vortrag mit Livemusik die Stimmung im Saal zum Kochen brachten. Das „Pfalzlied“ zum Abschluss durfte da natürlich nicht fehlen. Moderator Karlheinz Ungefehr trieb es Schweißperlen auf die Stirn, als er vergebens versuchte, die nicht enden wollenden „Zugabe!“-Rufe des Publikums zu beenden. Den letzten Tanz des Abends zeigte dann die Aktivengarde der Schlossnarren, ehe es die besatzungs-, stimm- und klangstarke Guggemusikgruppe Basselschorra aus Büchenau zum Abschluss noch mal so richtig krachen ließ. (göw)

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