Rhein-Pfalz Kreis Inspirationen aus Japan und Spanien

Birkenheide. Vor einer Woche war Verkaufsstart für den Debütroman von Michaela Ruppert. Mit „Yozari – Rauch des Vergessens“ legt die Studentin aus Birkenheide den ersten Teil einer Fantasy-Trilogie vor. An dem Buch gearbeitet hatte sie bereits als Schülerin am Dürkheimer Werner-Heisenberg-Gymnasium.

Rechtswissenschaften und Fantasy haben auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun – zumindest ist das für die Rechtsprechung in Deutschland zu hoffen. Doch Michaela Ruppert findet ihre Kombination gar nicht so abwegig: Jura-Studium in Frankfurt am Main und gleichzeitig Romanautorin. „Bei Jura schreiben wir doch auch ellenlange Texte“, sagt die 22-Jährige aus Birkenheide schmunzelnd. Die selbstbewusste junge Frau hat sich trotz der Liebe zum Schreiben einen realistischen Blick auf die Zukunft bewahrt. „Ich weiß nicht so richtig, ob das mit dem Romanschreiben später wirklich etwas wird.“ Momentan muss sie, inzwischen im sechsten Semester ihres Studiums, erst einmal beides vereinen. Das kann gelingen, wie sie stolz mit dem eigenen Buch in der Hand zeigt. „Yozari – Rauch des Vergessens“ beschreibt auf 416 Seiten eine Geschichte aus dem erdachten Land Seiizhi. Die Protagonistin in Rupperts Buch ist nur fünf Jahre jünger als die Autorin selbst und heißt Yussra. Im Heimatland des 17-jährigen Mädchens wimmeln allerlei fantasievolle Geschöpfe herum, allen voran die Yozari, die dem Buch auch seinen Titel geben. „Das sind Menschen, die Drachenfähigkeiten besitzen“, erklärt Ruppert im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Yussra gibt diesen Wesen die Schuld am Tod ihrer Mutter und am Leid des ganzen Landes. Bis sich dann am Ende des Buches die vermeintlichen Dämonen als gar nicht so grausam entpuppen. Michaela Ruppert ist begeistert von Japan und allem, was mit dem fernen asiatischen Land zusammenhängt. Das erklärt auch die Idee für ihr Buch. „Die Fabelwesen im Roman erinnern an japanische Mythologie“, sagt sie und ergänzt, dass sie schon immer gerne Animes – das sind japanische Zeichentrickfilme – geschaut und auch schon mehrere Japanisch-Sprachkurse gemacht habe. Nur Urlaub in diesem ostasiatischen Land fehlt noch, bisher jedenfalls. Dafür verbringt sie jedes Jahr einige Tage in Spanien. Dort, genauer gesagt in Malaga, nahm die Entstehungsgeschichte von „Yozari“ so richtig ihren Lauf. Nach ersten Ideen im Jahr 2010, damals noch als Schülerin des Dürkheimer Werner-Heisenberg-Gymnasiums, verbrachte sie nach dem Abitur im Jahr 2011 drei Monate in Spanien bei einer Gastfamilie. Dort habe sie viel geschrieben. Jeden Tag fest strukturiert mehrere Stunden ausschließlich an der Geschichte arbeiten – das funktioniere schon aus Zeitgründen nicht, erzählt Ruppert, nach ihren Arbeitsabläufen gefragt. „Aber wenn man einmal dabei ist, kriegt man es nicht mehr aus dem Kopf“, sagt sie. Im Moment stehen bei ihr allerdings wichtige Jura-Prüfungen ganz oben auf der Prioritätenliste. Auch das Erste Staatsexamen steht kurz bevor. Dabei warten noch zwei Teile der Trilogie darauf, geschrieben zu werden. Und auch die Leser warten. Denn „Rauch des Vergessens“ endet mit dem Aufbruch der Hauptpersonen zu einer neuen Mission. Es bleibt also spannend; im Buch, wie in Michaela Rupperts Leben. „Aber die ersten 100 Seiten des zweiten Teils habe ich schon geschrieben“, kann sie alle Neugierigen beruhigen.

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