Rhein-Pfalz Kreis Ideen für „Region Rhein-Haardt“ gefragt

Die Region Leiningerland hat sich mit den Verbandsgemeinden Freinsheim und Monsheim zusammengetan und bewirbt sich als „Region Rhein-Haardt“ um 2,4 Millionen EU-Fördermittel. Jeder, der die Entwicklung der Region mitgestalten möchte, ist am kommenden Donnerstag, 19 Uhr, ins Grünstadter Weinstraßencenter eingeladen.

Die Bürgerideen dienen als Grundlage für die Bewerbung zur sogenannten Leader-Region, einem von der EU geförderten Regionalentwicklungsprogramm. Es winkt ein Fördergeld von 2,4 Millionen. Die Stadt Grünstadt sowie die Verbandsgemeinden Grünstadt-Land und Hettenleidelheim knüpfen dabei an das vorangegangene Entwicklungsprogramm Ile (Integrierte ländliche Entwicklung) an, bei dem zum Beispiel der Ausbau von Wanderwegen umgesetzt wurde. Bei der aktuellen Bewerbung sind Freinsheim und Monsheim mit im Boot. Deshalb läuft der Antrag für die Programmperiode von 2014 bis 2020. Fachlich begleitet wird das Projekt vom Kobra-Beratungszentrum Landau, das auch an Ile beteiligt war, sowie dem Institut für ländliche Strukturplanung in Frankfurt am Main. Von dem erweiterten Gebietszuschnitt erhoffe man sich Synergieeffekte, sagt Peter Dell von Kobra, und eine größere Chance bei der Bewerbung. Gerade im Tourismus gebe es viele Schnittstellen, die naturräumlichen Strukturen passten gut zusammen. „Wenn in Monsheim alle Zimmer belegt sind, werden die Übernachtungsgäste nach Alzey geschickt, nicht nach Bockenheim. Das soll sich ändern“, nennt Dell ein Beispiel. „Die Lebenswirklichkeit hat sich verändert. Grenzen sind gefallen. So ist Südzucker sowohl für das Leiningerland als auch Rheinhessen ein wichtiger Arbeitgeber“, ergänzt Ralph Bothe, Bürgermeister der VG Monsheim. Vertreter der Kommunen haben bereits Schwerpunktthemen erarbeitet, die beim ersten Treffen am Donnerstag vorgestellt werden. An Stellwänden könnten die Bürger ihre Vorschläge einbringen, erläutert Dell den Ablauf. Ein Handlungsfeld soll unter anderem die Entwicklung der Dorfkerne sein. „Dazu gehört zum Beispiel, wie man die Nahversorgung organisiert oder Baulücken schließt“, so Dell. Ein Fokus beim Thema Tourismus soll auf barrierefreie Angebote gerichtet werden. Ein Vorteil gegenüber den Ile-Projekten: „Bei dem Leader-Programm ist es möglich, dass auch private Projekte bis maximal 30 Prozent gefördert werden“, erklärt Dell. Vereine könnten sogar bis zu 50 Prozent erhalten. Energie- und Klimaschutz wird ein weiteres Thema sein, daneben die Förderung der regionalen Wirtschaft, Landwirtschaft und des Weinbaus. So ist unter anderem geplant, den schon bestehenden Ausbildungsverbund auf Monsheim und Freinsheim ausweiten. Die Ideenfindung muss zügig über die Bühne gehen, denn Bewerbungsschluss ist Ende Januar. „Am Donnerstag werden Arbeitsgruppen gebildet, die sich im November zweimal treffen“, gibt Dell den Zeitplan vor. Eine Online-Plattform soll es zu einem späteren Zeitpunkt geben. (rdo)

x