Rhein-Pfalz Kreis Hooligans: Graffiti kommen Stadt teuer

Ludwigshafen. Vermutlich Fußball-Fans des SV Waldhof Mannheim haben in den vergangenen Monaten gesprühte Spuren in der Ludwigshafener Innenstadt hinterlassen. Die Kosten für die Beseitigung der Graffiti betragen mehrere Tausend Euro. Die Polizei hat 16 Ermittlungsverfahren eingeleitet und sucht Zeugen.

„SVW“, „SVW 07“ oder „SVW Hools“ – diese Lettern und Ziffern sind an gut 20 Stellen, an Fassaden, Stromkästen und Treppenaufgängen im Zentrum der Chemiestadt zu finden. Für die Beseitigung der Graffiti ist der Eigentümer verantwortlich. Die Betroffenen haben längst Strafanzeige erstattet, bestätigt Marco Hinze, der für die Innenstadt zuständige Dienstgruppenleiter bei der Polizei. Nach seinen Angaben sind bislang 16 Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung eingeleitet worden. Womöglich sei die Sprayer-Aktion das Ergebnis eines nächtlichen Streifzugs von Anhängern des Mannheimer Traditionsclubs durch die Ludwigshafener City, eventuell stammen die Täter aus dem Hooligan-Milieu. Von Letzterem überzeugt ist Ortsvorsteher Christoph Heller (CDU). Auslöser für die Graffiti-Serie war nach seiner Beobachtung die Hooligan-Demonstration am 8. Februar, die für den Veranstalter – ein Verein, der aus den Hooligans gegen Salafisten (Hogesa) hervorgegangen ist – enttäuschend verlaufen sei. Zu den Hogesa-Sympathisanten zählen laut Szene-Kennern auch Waldhof-Hools. Aus Frust über die geringe Resonanz und die massive Präsenz der Ordnungshüter hätten diese die Innenstadt im Nachgang mit Graffiti verschandelt, mutmaßt Heller. Der Tatzeitraum sei schwer einzugrenzen: irgendwann zwischen Februar und Mai. Die Chance, den Tätern auf die Schliche zu kommen, schätzt Hauptkommissar Jörg Haßler gering ein. Auch an eine Verurteilung glaubt er nicht. „Die Rechtsprechung ist da schwierig. Man muss die Täter auf frischer Tat ertappen.“ Ohnedies steht für Haßler der Schadensersatz im Vordergrund: „Wenn eine Wand gereinigt werden muss, kommen ruckzuck Zigtausend Euro zusammen.“ Kostspielig ist das Entfernen von Graffiti auch für die Stadt. In den vergangenen zwölf Monaten hat allein der Bereich Tiefbau rund 15.000 Euro für deren Beseitigung an Straßen und Brücken ausgegeben. (ier)

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