Rhein-Pfalz Kreis Freuden-Ode auf acht Klavieren

„Für die Schüler ist es wichtig, bereits früh Vorspielerfahrung zu sammeln. Dann sind sie später nicht mehr so aufgeregt“, sagt
»Für die Schüler ist es wichtig, bereits früh Vorspielerfahrung zu sammeln. Dann sind sie später nicht mehr so aufgeregt«, sagt Musikschulleiter Christoph Utz.

«Neuhofen.» Die Musikschule des Rhein-Pfalz-Kreises hat erneut einen Klaviermarathon in den Räumen des Klavierhauses Hoffmann organisiert. 35 Schüler setzten sich am Samstag an Klavier und Flügel und zeigten, was sie im Unterricht an Stücken gelernt haben. Es ist ein Konzert mit vielen Protagonisten.

Ab und zu erklingt ein falscher Ton, oder die Melodie stockt, weil die richtige Taste gefunden werden muss. Das schadet der Spielfreude der Anfänger und dem Musikgenuss ihrer Zuhörer aber nicht im Geringsten. „Für die Schüler ist es wichtig, bereits früh Vorspielerfahrung zu sammeln. Dann sind sie später nicht mehr so aufgeregt“, sagt Musikschulleiter Christoph Utz. Aufgeteilt in Unter-, Mittel- und Oberstufe spielen die Kinder je nach Länge ein bis drei Stücke. Clara Kittelberger stellt sich und ihr Stück vor, bevor sie sich setzt. Sie kommt aus der Klasse von Miriam Winkler und spielt das Stück „Taktwechsel“ von Fritz Emonts. Im Verlauf der Marathons werden die Musiker älter. Sarah Jung ist zum zweiten Mal dabei. „Ich finde es ganz interessant auch mal die anderen zu hören“, sagt sie. Da sie seit sieben Jahren spielt, ist es für sie nichts anderes als ein etwas außergewöhnliches Vorspiel, das in einem der letzten Klavierhäuser der Region stattfindet. Inhaber Walter Hoffmann begrüßt seine Gäste persönlich. Neben den ständig wechselnden Solokünstlern am Flügel gibt es weitere Besonderheiten. „Wir haben hier zwei Vorteile: Erstens ist das Haus klimatisiert, weil die Instrumente die schwankenden Temperaturen nicht mögen und zweitens gibt es sonst keinen Ort, an dem so viele Pianos stehen, sodass mehrere Schüler gleichzeitig spielen können“, sagt Utz. Den zweiten Vorteil machen sich die Musiker auch zunutze. Mit ihren Lehrern haben die Kinder die „Ode an die Freude“ einstudiert. Auf acht Klavieren und zwei Flügeln, die sorgsam von Hoffmann aufeinander gestimmt wurden, spielen sie zusammen das Stück. Musiklehrer Werner Heinrich Schmitt gibt ein kurzes Vorspiel, dann setzen die anderen ein. Es kling laut und stimmungsvoll mit großer Resonanz. Niemand fällt aus dem Takt. Eine solche Klangkulisse ist einmalig. In einer Pause ist zwischen den schwingenden Klaviersaiten auch eine Violine zu hören. Annik Wittenberg spielt das Instrument. Sie wird von ihrer Schwester Cara am Klavier begleitet. Dass sich das bei den beiden so ergeben hat, ist Zufall. Jede wählte ein Instrument für sich. Nun musizieren sie öfter zusammen, wenn etwa eine Klavierstimme im Jugendorchester gefragt ist oder Annik beim Streichervorspiel eine Begleitung braucht. Auch Schüler und Gäste, die bereits bei beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ erfolgreich waren, haben hier im Neuhofen er Klavierhaus ihren Auftritt. So können die Jüngeren hören, was sie, wenn sie fleißig weiter üben, später einmal spielen können. Für manche ist es auch die Gelegenheit, zum ersten Mal an einem Flügel zu sitzen, oder eine Klavierwerkstatt besichtigen zu können.

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