Rhein-Pfalz Kreis Einwurf: Symbolisch

Er will einen Posten, den er als Bürgermeister ohnehin schon hat: Dass sich Peter Kern um einen Sitz im Gemeinderat bewirbt, ist der klassische Fall einer Scheinkandidatur. Das ist, so haben Gerichte schon vor Jahren entscheiden, völlig legal. Irgendwie unanständig kann man diesen Schachzug natürlich trotzdem finden. Muss man aber nicht. Schließlich will Kern als Zugpferd Stimmen für seine Partei einwerben. Das ist ein legitimes Anliegen, so lange er - wie versprochen - den Wählern deutlich macht, dass seine Kandidatur symbolisch gemeint ist. Dass er den Genossen tatsächlich Wählerstimmen beschert, ist ohnehin nicht ausgemacht. Seine Kandidatur will er als parteipolitisches Bekenntnis verstanden wissen. Doch Bürgermeisterwahlen hat Kern als jemand gewonnen, der mit bildungsbürgerlichem Habitus auch konservativ gesinnte Wählerschichten anspricht. Ob die es schätzen, wenn er nun demonstrativ die rote Fahne schwingt?

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