Rhein-Pfalz Kreis „Das kann so nicht weitergehen“

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NEUHOFEN. Endspurt vor der Wahl des Ortsbürgermeisters am kommenden Sonntag: Sozialdemokrat Roland Brendel (71) hat sich wie sein Herausforderer Ralf Marohn am Samstagvormittag im Neuhofener Ortszentrum dem Gespräch mit den Bürgern gestellt. Die Neuhofener nahmen die Gelegenheit wahr, ihn direkt ansprechen zu können und kritisch nachzufragen.

Am Stand der SPD sprach ein Anwohner der Rehbachstraße ein Problem an: „In manchen Straßen fehlen Bürgersteige oder sie sind so eng, dass Menschen mit Rollator auf der Fahrbahn laufen müssen. Wann wird endlich etwas getan?“ Dieses Thema steht auf Brendels Prioritätenliste. Im Fall eines Wahlsiegs will er das Straßenausbauprogramm schnellstens fortführen. „Dieser Punkt wird immer im Haushalt aufgeführt. Geschehen ist allerdings wenig, das kann so nicht weitergehen“, antwortete er. Eine Einschränkung fügte Brendel indes hinzu: Die vollständige Sanierung des Ortskerns werde noch eine Weile auf sich warten lassen, dafür fehlten Neuhofen die Mittel. Dass Brendel ein umsichtiger Rechner ist, hat er in seinen langjährigen Funktionen – als Beigeordneter und Vorsitzender der SPD-Fraktion im Gemeinderat – bewiesen. Deshalb möchte der Sozialdemokrat keine Versprechen geben, die nicht umsetzbar sind. Ganz oben auf Brendels Agenda steht der zügige Ausbau der Kindertagesstätte „Im Pavillon“. Ein Bürger wollte wissen, ob die 60 Kita-Plätze ausreichten, welche mit dem Ausbau entstehen werden. „Setzt sich das Problem nicht fort, wenn ein weiteres Neubaugebiet erschlossen wird?“lautete seine Frage. Die Plätze seien bei der aktuellen Einwohnerzahl absolut ausreichend und die Erschließung eines weiteren Neubaugebiets sei momentan nicht vorrangig, sagte Brendel. Sollten trotz gegenteiliger Prognose die Kita-Plätze nicht ausreichen, unterstütze die SPD freilich einen zusätzlichen Neubau. Baldige Hilfe versprach Brendel auch dem VfL, der dringend einen Fußballplatz braucht. „Sobald die Fördermittel freigegeben sind, soll der neue Sportplatz entstehen“, versicherte er. Eine Bürgerin ärgerte sich über die Service-Einschränkung in der Filiale der Sparkasse. „Es ist nicht mehr möglich, einen Überweisungsträger abzugeben. Es gibt noch nicht mal einen Briefkasten“, bedauerte sie. Er werde oft von älteren Leuten, die ihre Bankgeschäfte nicht elektronisch erledigen können oder wollen, darauf angesprochen, meinte Brendel. Er versprach, die Anregung zur Anbringung eines Briefkastens weiterzuleiten. Eine eher ungewöhnliche Frage hatte Günter Hahn: „Wer ist eigentlich verantwortlich, die Rehbachschließe zu betätigen, wenn Hochwasser droht?“ Dazu wusste auch Brendel spontan keine Antwort. Neue Ideen hat der Sozialdemokrat bezüglich der Nutzung des Otto-Ditscher-Hauses und des alten Rathauses. Ein Umzug der Bücherei ins alte Rathaus sei denkbar. Dann könnte man auf einen Fahrstuhl im Otto-Ditscher-Haus verzichten, das Obergeschoss könnte für Jugendliche hergerichtet werden. „Für junge Leute gibt es keinen Treffpunkt im Ort. Die würden sich freuen, eigene Räume zu bekommen“, sagte Brendel. |bmx

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