Böhl-Iggelheim Damit das Biotop Katzenloch nicht austrocknet

Wasser, das in den Rehbach fließt, soll umgeleitet werden.
Wasser, das in den Rehbach fließt, soll umgeleitet werden.

Die Gemeinde Böhl-Iggelheim möchte das Feuchtbiotop Katzenloch erhalten und den Hochwasserschutz am westlichen Ortsrand von Iggelheim verbessern. Im vergangenen Jahr war das in Neustadt ansässige Büro ipr Consult beauftragt worden, das Vorhaben zu planen. Das Ergebnis wurde nun im Gemeinderat vorgestellt.

Bürgermeister Peter Christ (CDU) berichtete, dass Feuchtwiesen, Wald und ein Weiher Teil des Biotops sind, das vor Jahrzehnten natürlich entstanden sei. Obwohl das Biotop immer wieder austrockne, gebe es hier eine vielfältige Flora.

Aus dem Langen Graben, der aus Richtung Haßloch kommt, und durch weitere Entwässerungsgräben werde Wasser in die Verrohrung der Landwehr und von dort in den Rehbach geleitet, erläuterte Birgit Hebensberger, leitende Mitarbeiterin des Büros ipr Consult. Ein Teil dieses Wassers solle so umgeleitet werden, dass es in das Katzenloch fließt. Dadurch werde bei starkem Niederschlag die Wassermenge am westlichen Ortsrand von Iggelheim, im Bereich Haardtstraße, reduziert und dort der Hochwasserschutz verbessert, erläuterte Hebensberger. Diese Verbesserung des Hochwasserschutzes sei quasi „ein Nebenprodukt“ davon, dass das Feuchtbiotop nass gehalten werde, sagte Christ.

Nach Angaben von Hebensberger sind die Gräben mit einer Breite von zwei bis drei Metern und einer Tiefe von 30 bis 70 Zentimetern eher klein. Die Grabenstruktur sei „relativ stark zugesetzt“ und zwei Durchlässe vollständig mit Sedimenten gefüllt, dadurch sei der Wasserdurchfluss beeinträchtigt. Christ betonte, dass diese Beeinträchtigungen entstanden seien, obwohl die Gräben regelmäßig gepflegt würden.

Damit das Wasser besser fließen kann, sollen Sedimente und Ähnliches entfernt, sowie das Gefälle der Gräben teils angepasst und die Sohle teils erhöht werden. Die Entwurfsplanung sieht außerdem vor, dass durch den Einbau einer Schwelle vor der Abzweigung in den Katzenlochgraben gezielt Wasser in das Biotop geleitet wird. Eine weitere Schwelle ist im Katzenlochgraben in der Nähe des Biotops vorgesehen. So soll ein Rückstau entstehen, durch den ebenfalls die Bewässerung des Biotops verbessert werden soll.

Auch wenn diese Verbesserungen umgesetzt werden, werde das Biotop bei großer Trockenheit weiter „trocken fallen“, sagten Hebensberger und Christ, auf entsprechende Fragen der SPD-Fraktionsvorsitzenden Pia Möller-Reibsch und von Joachim Heidinger, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Das sei nicht zu vermeiden, denn durch die Entwässerungsgräben fließe kein Wasser, wenn es längere Zeit nicht regnet, und dann könne auch kein Wasser von den Gräben in das Katzenloch geleitet werden.

Die Kosten für die vorgeschlagenen Verbesserungen gaben die Mitarbeiter des Büros ipr Consult mit rund 146.000 Euro an. Die Mitglieder des Gemeinderats stimmten der Planung zu und beschlossen, dass ein Antrag auf finanzielle Förderung gestellt werden soll.

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