Rhein-Pfalz Kreis „Besser als mancher Politiker“

«Hassloch.» 28 Schüler zweier Altersstufen sind im Haßlocher Hannah-Arendt-Gymnasium (HAG) angetreten, um vorgegebene Themen kontrovers zu debattieren. Anlass war der Regionalentscheid für den Bereich Weinstraße im Wettbewerb „Jugend debattiert“ 2018.

Die Qualifikationsrunden standen am Vormittag an. Die Schüler der Sekundarstufe I mussten sich mit den Fragen „Sollen in öffentlichen Grünanlagen Sportgeräte für die Allgemeinheit aufgestellt werden?“ und „Sollen Läden auch an Sonntagen öffnen dürfen?“ auseinandersetzen. Die Sekundarstufe II erhielt zwei andere Fragestellungen. Erst am Wettbewerbstag erfuhren die Teilnehmer, gegen wen sie antreten und ob sie eine Pro- oder Contra-Stellung einnehmen müssen. „Das ist eine Herausforderung. Sie müssen zu Hause beide Möglichkeiten durchspielen und unter Umständen eine Position einnehmen, die nicht ihrer eigenen entspricht“, sagte Lehrerin Lena Martens Debattiert wurde in Vierergruppen, je zwei Teilnehmer vertraten Pro und Contra. Die vier Schüler mit den höchsten Punktzahlen in den beiden Qualifikationsrunden traten in der Finalrunde gegeneinander an. Eine Jury, die sich aus Schülern und Lehren zusammensetzte, bewertete die Wortgefechte nach Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft. Jeder Debattierer wurde bewertet und bekam seine Stärken und Schwächen aufgezeigt. Nur so könne man sich verbessern, erklärte Juror Julian Kröper, der bis 2016 selbst mitdebattiert hat. Es gehe darum, dass junge Menschen sich kritischen Fragen stellen, ihre Meinung vertreten, sich sachlich auseinandersetzen, zuhören und reden lernen, erläuterte Martens. In der letzten Runde debattierten die Finalisten der Sekundarstufe II über die Frage: „Sollen Gewalttaten gegen kommunale Amts- und Mandatsträger härter bestraft werden?“. Jasper Hundsdorfer vom Lise-Meitner-Gymnasium in Maxdorf und Laurenz Rieger vertraten die Pro-, Jacob Jendro und Marc Zirchner die Contra-Position. Zunächst hatte jeder zwei Minuten Zeit, die Streitfrage aus seiner Sicht darzulegen. Dann folgte die eigentliche Aussprache, in der die Vier sich in zwölf Minuten einen verbalen Schlagabtausch boten. Laurenz trat souverän auf, die Erfahrung war ihm deutlich anzumerken. Aber auch Jasper, der das erste Mal dabei war, schlug sich tapfer. Auf der Gegenseite hatten die Beiden mit Jacob Jendro einen starken Gesprächsgegner gefunden. In der Schlussrunde konnte jeder Debattierer noch mal zwei Minuten lang seinen Standpunkt zusammenfassen. Die Jury lobte die Debatte, auch wenn sie etwas im Kreis gelaufen sei. „Besser als mancher Politiker“, meinte Martens. Laurenz und Jacob gingen als Bestplatzierte hervor und dürfen sich am 11. April in Mainz beweisen.

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