Rhein-Pfalz Kreis Öfter nach Mannheim kommen

Altrip. Im kommenden Jahr soll der Nahverkehrsplan des Rhein-Pfalz-Kreises fortgeschrieben werden. Damit dabei die Altriper Interessen nicht zu kurz kommen, hat der Arbeitskreis Verkehr schon jetzt eine Wunschliste aufgestellt. Die soll Ortsbürgermeister Jürgen Jacob an die Verantwortlichen übergeben.

Mit dem Thema hat sich bereits vor Monaten der Arbeitskreis Verkehr befasst. Das Ziel: Vorschläge sammeln, wie sich die gegenwärtige Situation im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) verbessern lässt. Im Juli haben die Beteiligten dazu Experten der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) und der Busverkehr Rhein-Neckar GmbH (BRN) angehört. Die kommen zu dem Ergebnis: Das ÖPNV-Angebot ist vor allem in Richtung Mannheim unzureichend. Der Arbeitskreis Verkehr hat also Verbesserungsvorschläge erstellt, die inzwischen auch schon im Ortsgemeinderat diskutiert wurden. Ein Wunsch: die bestehende Verbindung dem Fährbetrieb entsprechend ausbauen. Die Umsetzung: Der Kleinbus, der derzeit fährt, soll durch einen größeren mit mehr Sitzplätzen ersetzt und die Route mit der Linie 62 auf Mannheimer Seite zusammengeführt werden. Die Idee dahinter: Fährt der Bus den Bahnhof im Mannheimer Stadtteil Neckarau – und damit einen zukünftigen S-Bahnhof – sowie die S-Bahn-Haltestelle SAP-Arena an, wäre Altrip gleich an zwei S-Bahn-Linien auf der anderen Rheinseite angebunden. Der Vorteil: Die Ortsgemeinde hätte dann eine behindertengerechte Anbindung an Luisenpark, Mannheimer Innenstadt und Neckarstadt. Eine ergänzende Überlegung ist, eventuell in den Abendstunden und am Wochenende eine Ruftaxilinie nach Mannheim einzurichten. Der zweite Wunsch: Die Ruftaxilinie Richtung Ludwigshafen bis zum S-Bahn-Haltepunkt am Stadtteilbahnhof Rheingönheim analog zur Buslinie 570 verlängern, und zwar abends beziehungsweise nachts sowie am Wochenende. Der Anschluss an die Straßenbahn-Endstelle in Rheingönheim soll erhalten bleiben. „Wir möchten einen bedarfsgerechten Anschluss an den ÖPNV“, sagte Toni Krüger von den Grünen im Ortsgemeinderat. Zudem entstehe Entlastungsbedarf, wenn die Hochstraße Nord in Ludwigshafen abgerissen wird. Schließlich sei dabei mit Verkehrsproblemen und Brückensperrungen zu rechnen. Die Grünen-Fraktion hatte deshalb im Ortsparlament beantragt, dass die Vorschläge des Arbeitskreises Verkehr bei den Nahverkehrsplänen berücksichtigt werden. Friedrich Reyher (CDU) hielt den Antrag für schlüssig formuliert und begründet. Allerdings solle die Kommune sich darum bemühen, auch andere an den Kosten zu beteiligen. Denn von einer besseren Verbindung nach Mannheim profitiere nicht nur Altrip, sondern eben auch die Metropolregion. Uwe Peter Schreiner (FWG) unterstützte das Vorhaben ebenfalls. Darüber hinaus solle auch geprüft werden, ob die Gewerbegebiete An der Sandbahn und Im Ried sowie das Naherholungsgebiet Blaue Adria an den ÖPNV angeschlossen werden können. Ortsbürgermeister Jürgen Jacob wies daraufhin, dass sich die Kosten für die Gemeinde erheblich erhöhen, sollten all die Pläne verwirklicht werden. Dennoch sei es einen Versuch wert, meinte Schreiner. Gemäß dem einstimmigen Ratsbeschluss wird Jacob also die Altriper Wunschliste nun an die Kreisverwaltung weiterleiten.

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