Pirmasens Wie vor einem Jahr

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ROCKENHAUSEN. Zweimal Silber, einmal Bronze: Das ist die Ausbeute von Monika Kiefer bei den Tischtennis-Pfalzmeisterschaften am Sonntag in der Donnersberghalle in Rockenhausen. Wie schon im Vorjahr musste sich die 35-Jährige vom 1. TTC Pirmasens im Einzel-Finale der sieben Jahre jüngeren Elena Süs vom FC Queidersbach geschlagen geben. Im Mixed wurde Kiefer mit Vereinskollege Lukas Kilian ebenfalls Vize-Pfalzmeisterin, im Damendoppel reichte es zu Rang drei.

Auf die Frage, ob sie nach der Niederlage gegen Süs sehr enttäuscht sei, antwortete Kiefer: „Na ja, ein wenig schon. Wer verliert schon gerne zweimal hintereinander im Endspiel?“ Allerdings habe sie voraussichtlich ihr anvisiertes Ziel erreicht. Sie wollte aufs Treppchen und sich damit nachdrücklich für eine Nominierung zur Regionmeisterschaft am 4. und 5. Februar in Waldfischbach-Burgalben empfehlen. In der Bruchwiesenhalle ermitteln je drei Vertreter der Verbände Pfalz, Rheinland, Rheinhessen und Saarland zwei Teilnehmerinnen an der deutschen Meisterschaft. „Als Pfalzmeisterin wäre ich sicher bei der Regionmeisterschaft dabei gewesen. So muss ich noch zittern, ob die Zuständigen im Verband nicht einer Nachwuchsspielerin den Vorzug geben“, sagte Kiefer. Darauf entgegnete ihr der Vizepräsident Sport des Pfälzischen Tischtennis-Verbands, Peter Baumann (Waldfischbach), vielsagend: „Du bist doch die Frauenbeauftragte im Verband, also …“ Aber sich einfach selbst zu nominieren, wäre nicht Monika Kiefers Art. Nach souverän überstandener Vorrunde und einem Freilos im Achtelfinale gewann Kiefer gegen die zum erweiterten Favoritenkreis zählende Elena Stock vom TTV Edenkoben insgesamt sicher mit 3:1 Sätzen. In der Vorschlussrunde gab’s in der Partie gegen Katharina Dinges vom TTC Winnweiler, die etwas überraschend Jana Porten (TSG Kaiserslautern) besiegt hatte, sehenswerte Ballwechsel. Der zweite Satz hätte die Wende zuungunsten Kiefers bringen können, doch diese zeigte Nervenstärke, wehrte zwei Satzbälle ab und holte sich den Durchgang mit 14:12. Der dritte Satz ging dann wieder klar an die Topspielerin des Pfalzliga-Tabellenführers. Das Finale wurde wider Erwarten zu einer einseitigen Angelegenheit. „Es ist einfach nicht gut für mich gelaufen. Ich habe die Bälle auch nicht gut verteilt. Irgendwie stand sie schon immer dort, wo ich gerade hin spielte“, war die zweifache Mutter nach dem 7:11, 7:11, 8:11 leicht gefrustet. Nachdem ihre für das Doppel gebuchte Partnerin Isabelle Schütt (TTC Nünschweiler) wegen einer Grippe kurzfristig ausgefallen war, tat sich Kiefer mit Nicole Porten von der TSG Kaiserslautern zusammen. In einem Duell auf Augenhöhe spielten die beiden, die nie zuvor Seite an Seite agiert hatten, gut zusammen und besiegten Katharina Dinges und Melina Müller (TTV Edenkoben) mit 3:1. Im Halbfinale hielten sie gegen die hochfavorisierten Elena Süs und deren Clubkollegin Julia Dieter zwar gut mit, doch am Ende kam mit einem 0:3 das Aus. Als Trost blieb die Bronzemedaille. Im erstmals seit 2003 wieder bei einer Pfalzmeisterschaft ausgetragenen Mixed ging es sogar noch eine Stufe höher auf dem Siegertreppchen. Mit ihrem Vereinskameraden Lukas Kilian schaffte Kiefer die Sensation, als sie im Halbfinale den späteren Herren-Einzel-Pfalzmeister Christian Stofleth (TSG Kaiserslautern) und Julia Dieter nach begeisterndem Spiel mit 3:1 ausschaltete. Den ganz großen Wurf verhinderten dann im Finale Lisa Kallenbach und der erst 13-jährige Felix Köhler (beide TSG Kaiserslautern), die sich klar mit 3:0 durchsetzten. Das zweite gemischte Doppel des TTC Pirmasens, Anika Links und Kevin Podgorski, harmonierte ebenfalls gut und erreichte immerhin das Viertelfinale, wo es Dieter/Stofleth mit 0:3 unterlag. Bei den Herren kam zwar keiner der Starter aus der Region Pirmasens in Medaillennähe, aber das war aufgrund der starken Präsenz der hervorragenden Akteure der TSG Kaiserslautern nicht zu erwarten. Stefan Links (1. TTC Pirmasens), der nach Jahren der Meisterschaftsabstinenz wieder mal am Start war, zeigte sich etwas zwiegespalten. „Ich bin zufrieden und irgendwie auch wieder nicht“, sagte der 50-Jährige, der für den 1. TTC Pirmasens auch schon in der Regional- und Oberliga an der Platte stand, derzeit mit seinem Verein die Tabelle der 2. Pfalzliga West anführt. Im Achtelfinale unterlag „Eiche“ Links dem 17-jährigen Ole Heeß (TSG Kaiserslautern) mit 1:3, nachdem er zuvor dessen etwas höher eingeschätzten Clubkameraden Nico Köhler mit 3:1 besiegt hatte. „Nach dem Erfolg gegen Köhler hatte ich mir wirklich eine Chance gegen Heeß ausgerechnet, aber es lief nicht mehr so gut. Immerhin ist es mir nach anfänglichen Schwierigkeiten gelungen, mich im Laufe des Turniers immer besser auf den Plastikball einzustellen, denn damit hatte ich bislang noch nie gespielt“, zog Zelluloid-Spieler Links sein Fazit. Timo Schultz vom TTC Nünschweiler musste sich ebenfalls in der Runde der letzten 16 dem an diesem Tag bärenstarken Carlo Knauf (TSG Kaiserslautern) in vier Sätzen beugen. Auch Markus Letztelter (SG Waldfischbach) scheiterte an einem Lauterer. Er hatte gegen Christopher Enders beim 0:3 wenig zu bestellten. Im Herren-Doppel strichen alle Kombinationen aus der Region Pirmasens spätestens im Achtelfinale die Segel. |lam

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