Pirmasens Weltweit vernetzt

Mit mehr als 170.000 Mitgliedern, die weltweit in über 7500 Clubs organisiert sind, gehört „Rotaract“ zu den größten Jugendorganisationen der Welt. „Rotaract“ setzt sich zusammen aus den Wörtern „Rotary“ und „Action“, was die Jugendorganisation der Rotarier auf den Punkt bringt.

Rotaract wird zwar von den Rotariern gefördert und betreut, begreift sich aber als eine unabhängige und eigenständige Gemeinschaft junger Leute. Die Grundsätze des Vereins basieren im wesentlichen auf drei Säulen: helfen, lernen und feiern. Rotaract unterstützt und organisiert soziale Aktionen, die sowohl weltweite Projekte wie den Kampf gegen Polio unterstützen als auch Projekte, die in der unmittelbaren Umgebung platziert sind. Der Lern-Faktor wird sowohl durch Vorträge, Referate und Exkursionen wie auch durch internationale Konferenzen und den Austausch mit den Rotariern umgesetzt; und das Feiern bezieht sich auf Veranstaltungen des Clubs und zahlreicher anderer Clubs. Vor zwei Jahren wurde der Pirmasenser Rotaract-Club gegründet und ist seitdem recht rührig gewesen. Neben Spenden für die Heinrich-Kimmle-Stiftung und den Kinderschutzbund unterstützten die jungen Leute das Waldfischbacher „Kids Camp“, waren beim Kinderspieltag in der Fußgängerzone präsent und organisierten eine Schulranzen-Aktion mit dem Ziel, sozial schwache Familien zu unterstützen. Viele Mitglieder von Rotaract folgen mit ihrem Eintritt in die Jugendorganisation der Rotarier einer Familientradition – wie es bei anderen Vereinen auch der Fall ist. Das sei jedoch nicht die Haupt-Motivation, versichern die jungen Leute. „Für mich war die Vielfalt der Möglichkeiten ausschlaggebend“, meint Anouck Becker. Die 20-jährige Medizinstudentin schätzt die Entscheidungsfreiheit. Die Rotarier würden ihrer Jugendorganisation zwar gerne unter die Arme greifen, ansonsten seien sie aber souverän in der Wahl ihrer Schwerpunkte, Veranstaltungen und Projekte. Die 24-jährige Charlotte Lehr, Pharmazie-Studentin und Vorsitzende des Clubs, ist zusammen mit ihren beiden Brüdern der Familientradition gefolgt. „Wichtig ist für mich unter anderem die Gemeinschaft und der Austausch mit anderen Rotaract Clubs“. Dank der internationalen Vernetzung von Rotaract könne man praktisch überall einen anderen Club besuchen und dort auch, etwas im Falle einer längeren Heimat-Abwesenheit wie bei einem Studium, mitarbeiten. „Bis zu einem Jahr kann man sich beurlauben lassen“, erklärt Lehr. Ähnlich sieht es auch die 19-jährige Biologie-Studentin Lea Keller. „Durch die vielen Kontakte der Rotaract-Clubs untereinander können auch sehr viele Ressourcen gebündelt werden. Das ist sehr hilfreich, gerade wenn es um größere Projekte geht.“ An aktuellen Projekten hat Rotaract Pirmasens wieder die Schulranzen-Aktion am Laufen, die letztes Jahr schon recht erfolgreich war. Gebrauchte Schulranzen werden gesammelt und, mit Mäppchen und Stiften versehen, bedürftigen Familien überlassen. In Planung ist eine Baum-Pflanz-Aktion, die in Kooperation mit dem Hinterweidenthaler Forstamt durchgeführt wird. (rezi)

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