Pirmasens Trotz Zerrung: Kevin Jung hält den Sieg fest

Schütze des 1:0: Kevin Rose (rechts), hier gegen den starken Ludwigshafener Nico Pantano.
Schütze des 1:0: Kevin Rose (rechts), hier gegen den starken Ludwigshafener Nico Pantano.

«PIRMASENS.» Mit einem etwas glücklichen 2:1 (0:0) gegen Arminia Ludwigshafen – RHEINPFALZ am SONNTAG informierte – und jetzt 51 Punkten schob sich der FK Pirmasens II auf Platz sieben in der Fußball-Oberliga vor. Einen Löwenanteil an den drei Zählern darf dabei FKP-Keeper Kevin Jung beanspruchen.

Der Torwart aus Hinterweidenthal parierte mehrmals prächtig und wehrte in Minute 76 beim Stand von 1:1 gar einen von Nico Pantano getretenen Elfmeter ab – A-Junior Paolo Valentini hatte Ihsan Erdogan zu Fall gebracht. „Kevin hielt überragend“, war denn auch FKP-Trainer Patrick Fischer sehr zufrieden mit seinem Schlussmann. Bereits in der ersten Halbzeit hatte Jung mehrfach glänzend pariert und sein Team vor einem frühen Rückstand bewahrt. Nur bei Gianluca Ferraros Kopfball (60.) nach einer Freistoßflanke von Tim Amberger war Jung machtlos gewesen. Dabei hatte Jungs Einsatz sehr auf der Kippe gestanden, denn der Sohn von Bernd Jung, Ex-Trainer des TuS Rumbach und des SV Hinterweidenthal, hatte sich bei der letzten Aktion im Aufwärmtraining gezerrt. „Wir haben ihn getapt, und es ging dann einigermaßen“, erzählte Fischer. Dieser bewies mit der Einwechslung von Luca Eichhorn ein glückliches Händchen. Eichhorn kam in der 81. Minute für Luigi Canizzo, der toll das 1:0 (58.) von Kevin Rose vorbereitet hatte. Als dem Gast in der 87. Minute eine Ecke zugesprochen wurde, liefen alle Arminen nach vorne, da sie im Abstiegskampf unbedingt drei Punkte brauchten. Eichhorn blieb mutterseelenalleine im Mittelkreis. Die Ludwigshafener Ecke wurde etwas zu kurz abgewehrt, dennoch konnte Rose nach vorne stürmen. Er passte auf Eichhorn, der Pantano auf den „falschen“ Fuß stellte und extrem cool aus etwa 16 Metern mit einem platzierten Schuss in die rechte untere Ecke den Siegtreffer markierte. Fischer wusste danach nicht, wen er auf der Ersatzbank zuerst umarmen sollte. „Luca war nach seiner Verletzung zu Beginn der Rückrunde diese Woche erstmals wieder im Training. Aber ich wusste, dass ich ihn bringen kann, denn er hat die Fähigkeit, sofort von null auf 100 zu gehen. Für mehr als eine Viertelstunde hätte seine Kraft wohl nicht gereicht“, merkte Fischer an. Insbesondere zu Beginn der Partie hatte Ludwigshafen Vorteile, die aber Pantano oder Amberger bei Großchancen nicht in Treffer umwandeln konnten. Pantano hatte mehrmals die Pirmasenser Abwehrkette mit seinen Pässen in die Schnittstelle in knifflige Situationen gebracht. Doch mit zunehmender Spieldauer stellte sich der FKP darauf ein und hatte fortan nur noch Probleme mit dem sehr durchsetzungsfähigen Tim Amberger. Derweil kritisierte Ludwigshafens Trainer Maik Unfricht die seiner Ansicht nach „mangelhafte Einstellung“ einiger seiner Spieler. Die Chancenverwertung sei „katastrophal“ gewesen, wobei er Pantano, der eine tolle Partie abgeliefert hatte, wegen des vergebenen Strafstoßes „keinen Vorwurf“ machen wollte. Die Arminia hatte insgesamt mehr Spielanteile und die besseren Chancen gehabt. „Uns fehlte zuweilen, was angesichts der Jugend meiner Mannschaft selbstverständlich ist, die Cleverness, die Ludwigshafen mit gestandenen Regional- und Oberligaspielern in seinen Reihen hatte“, sagte Fischer dazu. Doch am Ende stand es 2:1 für Pirmasens, und die Arminia wird wahrscheinlich absteigen müssen. Das könnte trotz 51 Punkten auch dem FKP II blühen, wenn der FKP I trotz des Sieges in Homburg aus der Regional- in die Oberliga absteigen muss.

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