Pirmasens „Trotz dummer Elfer den Dreier verdient“

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Hauenstein. Fußball-Oberligist SC Hauenstein hat den ersten Saisonsieg eingefahren. Vor 220 Zuschauern besiegte die Elf von Trainer Thomas Fichtner den bisherigen Tabellenführer FV Diefflen mit 4:3 (2:1). Zum Schluss hätte Hauenstein gegen die starken Gäste fast noch zwei Punkte verloren (RHEINPFALZ am Sonntag berichtete).

Alle Hauensteiner waren erleichtert, als Schiri Mario Schmidt nach 93 hart umkämpften Minuten mit zehn gelben Karten abgepfiffen hatte. „Die Mannschaft hat mal wieder Fußball gespielt und das gebracht, was ich von ihr erwarte. Wir haben einen guten Kader. Aber es war klar, dass der etwas Zeit braucht“, sagte SCH-Manager Jürgen Lejeune nach 86 Minuten und hatte bis dahin recht mit seiner Einschätzung. Doch dann machte es das Team noch einmal spannend. Völlig unbedrängt vertändelte Andjelo Srzentic im eigenen Strafraum den Ball gegen Sascha Hermes und brachte ihn zu Fall – Strafstoß. Keeper Kevin Urban parierte stark gegen FV-Torjäger Fabian Poß. Die Lage schien geklärt. Doch dann kam der Ball von der Außenlinie erneut in den Strafraum. Diesmal nutzte Poß seinen Freiraum zum 2:4 (88.). Und noch war nicht Schluss. Nach Zweikampf zwischen Kevin Schwehm und Poß zeigte Schmidt abermals auf den Punkt. Diefflens Kapitän Dominic Selvaggio traf zum 3:4. „Da waren wir absolut zu schläfrig und haben saublöde Elfmeter kassiert. So kann man sich auch um seinen verdienten Lohn bringen“, ärgerte sich Fichtner. Um sich beim kurz nach dem Strafstoß erfolgten Abpfiff doch über den verdienten Sieg zu freuen. „Wir hatten uns viel vorgenommen, und ich freue mich natürlich riesig“, so Fichtner. Auch Christof Seibel freute sich wie ein Schneekönig: Zwei Minuten nach seiner Einwechslung traf Seibel nach Urbans Abstoß zum 4:1. Seibel hatte bereits am Vortag für die Bezirksligareserve getroffen. „Ein super Gefühl. Aber am wichtigsten war der erste Sieg“, sagte der einzige Hauensteiner im Team. Der SCH begann ganz stark und bejubelte bereits nach fünf Minuten die Führung. Jesper Brechtel, der erstmals in dieser Saison als Dreh- und Angelpunkt glänzte, schickte den auf rechts ganz stark spielenden Kai Schacker. Der bediente den mitgelaufenen Maximilian Albrecht. Dessen Direktabnahme konnte Diefflens Enver Marina noch abwehren. Doch Schwehm war zur Stelle und hob den Ball aus zehn Metern in den Winkel. Bereits eine Minute zuvor hatte Albrecht mit einem Freistoß nur den Pfosten getroffen. Und nach einer halben Stunde scheiterte erneut Albrecht nach Brechtels Zuspiel am toll reagierenden Marina. „Bis zehn Minuten vorm Ende haben wir souverän gespielt. Da durfte einfach nichts mehr anbrennen. Trotz der dummen Elfer war der Sieg verdient“, sagte Brechtel. Er selbst hatte per Strafstoß für das 3:1 (77.) gesorgt. Nicht ganz souverän war die Vorstellung zwischen der 10. und 20. Minute. Da wackelte die Defensive gegen die aggressiv auftretenden Gäste gewaltig. Fabian Blass ganz knapp neben das Tor (11.), zwei Minuten später war Urban geschlagen. Nach Dominic Selvaggios Freistoß konnte Urban Poß` Schuss abwehren. Gegen Lukas Latz’ Nachschuss war er machtlos. Doch der SCH berappelte sich und schaffte durch Schackers feinen Heber nach Schwehms Pass die erneute Führung. „Bis auf die letzten fünf Minuten sind wir in der zweiten Hälfte gut gestanden. Der erste Sieg war enorm wichtig für uns“, sagte Schacker, der ein enormes Laufpensum verrichtete und über rechts immer für Gefahr sorgte. Nach der Pause stellte Fichtner um und zog Linksverteidiger Lukas Hartlieb in die Mitte. Seinen Platz nahm Schwehm ein, dafür rückte Marcel Abele ins zentrale Mittelfeld. „Dadurch kam mehr Ordnung in unser Spiel“, lobte Fichtner. „Am Ende war der Hauensteiner Sieg sicher nicht unverdient. Einige Schiedsrichter- Entscheidungen habe ich anders gesehen. Wir mussten im ersten Durchgang einen klaren Elfer bekommen. Aber dann haben wir auch zu sehr gehadert und uns von unserem Spiel abbringen lassen“, erklärte Diefflens Co-Spielertrainer Thomas Hofer.

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