Pirmasens Tore, Träume, Temperamente: Es fiel mir auf, ...

Riesige Freude bei Bezirksliga-Meister SV Hermersberg. Trainer Jens Mayer (3. von links) wird gleich mit Spieler Christoph Metzg
Riesige Freude bei Bezirksliga-Meister SV Hermersberg. Trainer Jens Mayer (3. von links) wird gleich mit Spieler Christoph Metzger jubeln, Co-Spielertrainer Nico Freiler (2. von links) nimmt gerade schon eine »Jubel-Last« auf sich.

Es ist noch nicht vorbei. Die Spruchkammer des Südwestdeutschen Fußball-Verbands hat zwar den Einspruch des FK Pirmasens gegen die Umwandlung des 4:1-Sieges von Pirmasens II im Verbandsligaspiel beim ASV Fußgönheim in eine 0:2-Niederlage abgelehnt, doch nun geht der FKP in die Berufung vors Verbandsgericht. Das gab FKP-Präsident Jürgen Kölsch gestern bekannt. Am Donnerstagabend wird der Fall in der Verbandsgeschäftsstelle in Edenkoben verhandelt. Was war da noch mal genau passiert? Der Reserve des Regionalligisten mangelte es nach einigen kurzfristigen Ausfällen an Spielern für diese Begegnung am 24. März. Der FKP wollte daher Benjamin Peters reaktivieren. Dieser gehörte vergangene Saison noch als Vertragsamateur zum Kader, beendete dann seine Spielerlaufbahn, blieb aber als Athletiktrainer beim FKP. Da sich Peters nicht in die Online-Spielberechtigungsliste einfügen ließ, rief der Spielleiter der zweiten Mannschaft, Thomas Jeckel, vom Krankenbett aus Verbandsliga-Leiter Lothar Renz an und schilderte ihm die Problematik. Renz habe ihm daraufhin geantwortet: „Wenn ihr den Spielerpass von Peters habt, könnt ihr ihn ja dem Schiedsrichter zeigen, und dann darf er spielen.“ Dass er diese Aussage traf, bestätigte Renz auf Anfrage der RHEINPFALZ. Der Schiedsrichter nahm den Pass in Augenschein, gab sein Okay, und der Trainer des FKP II, Patrick Fischer, wechselte Peters als ersten von drei Ersatzspielern ein. Er hätte dies gewiss nicht getan, wenn er gewusst hätte, dass seinem Team später die drei sportlich errungenen Punkte wieder abgezogen werden würden. Denn Peters und der Verein hätten erst noch mit Unterschriften bestätigen müssen, dass er trotz des ausgelaufenen Vertrags weiter FKP-Spieler ist. Diese Formalität wurde erst am 25. März erledigt. „An was soll sich ein Verein noch halten, wenn nicht an die Aussage des obersten Manns in einer Spielklasse?“, stellt FKP-Präsident Kölsch eine rhetorische Frage und fügt hinzu: „Wir hätten auch ohne Benny Peters das Spiel gewonnen. Jetzt werden uns drei Punkte abgezogen und wir bekommen 150 Euro Strafe, weil wir uns auf die Aussage von Herrn Renz verlassen haben. Welche Strafe kriegt denn Herr Renz, der offenbar seine eigenen Regeln nicht kennt?“ Da steckt viel Frust in diesen Worten. Jeckel wird nun am Donnerstag als Zeuge aussagen. Der Spielerpass von Peters dient als Beweisstück. Es wäre bitter, wenn durch diesen Punktabzug der Abstieg aus der Verbandsliga entschieden werden würde. Reiner Schwartz hat am Samstagabend gezeigt, dass er nicht nur ein guter Torhüter ist, sondern auch einem Louis van Gaal als „Feierbiest“ locker das Wasser reichen kann. Der einstige Elfmetertöter beim Pirmasenser DFB-Pokal-Sensationssieg gegen Werder Bremen stimmte nach dem Bezirksliga-Meisterstück seines SV Hermersberg im gerammelt vollen Sportheim „einige Lieder an“, wie Co-Spielertrainer Nico Freiler erzählt. Der 36-Jährige habe seinen jungen Mitspielern gezeigt, wie man Titel richtig feiert. Die Mannschaft und ihre Anhänger vergnügten sich zur Musik von DJ Phil bis Sonntagmorgen, dann gab’s Frühstück bei Trikotsponsor Michael Sommer. Der SVH wird auch eine Etage höher eine gute Mannschaft stellen. Torjäger Florian Weber (aktuell SV Morlautern), Luca Mangold (SV Hinterweidenthal), Marius Dausmann, Dylan Sodji, Jens Kolb (alle SG Rieschweiler), Torhüter Kevin Behr (FK Petersberg), Jan Wollenschläger (SpVgg Waldfischbach/Burgalben), Nico Juner, Timm Hoffmann und Cedric Gries (alle eigene A-Junioren) verstärken den Kader. Trotz aller Vorfreude auf die Landesliga: Die aktuelle Saison ist für die Hermersberger noch nicht beendet. Vor allem das letzte Spiel gegen den SC Weselberg, der noch die Aufstiegsspiele der Vizemeister erreichen kann, verleiht Motivation. „Die Weselberger haben in den vergangenen Jahren einige Späßchen auf unsere Kosten gemacht und dabei auch Grenzen überschritten. In dem Spiel hauen wir mit Sicherheit noch mal alles raus“, kündigt Freiler an. Das ist mal eine Ansage!

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