Pirmasens Tore, Träume, Temperamente:

Jetzt gibt es nur noch ein Herrenteam im Fußballkreis Pirmasens/Zweibrücken, das in der Saison 2016/17 ungeschlagen ist: den FC Höhfröschen, der in der C-Klasse Mitte von 18 Spielen 16 gewann und sich nur zwei Unentschieden erlaubte. Nachdem vor neun Tagen der FC Rodalben in der C-Klasse Ost beim SV Obersimten II seine Premierenniederlage kassiert hatte, erwischte es vorgestern den TuS Winzeln II. 1:2 verlor in der C-Klasse West der bisherige Spitzenreiter beim VfL Wallhalben II. Winzelns Spielertrainer Andreas Fischer bezeichnete die erste Niederlage als „kleinen Beinbruch“ und fügte hinzu: „Aber es geht weiter.“ Mit der ersten Nullnummer der Saison in der C-Klasse West musste das bei 54 Punkten verharrende Winzeln II den TSC Zweibrücken II (56, 5:1-Sieger gegen Bottenbach II) in der Tabelle vorbeiziehen lassen. „Wir haben in Wallhalben einfach nicht die Leistung gebracht, die wir gebraucht hätten, um zu gewinnen“, stellte Fischer lapidar fest. Nach einer frühen 1:0-Führung habe Winzeln II den Gegner wohl „zu leicht genommen“. Die Quittung gab’s, als ausgerechnet die sonst so sichere Abwehr zweimal patzte und Wallhalben das 2:1 erlaubte. Winzelns Versuche, mit einer durch verletzungsbedingte Ausfälle geschwächten Mannschaft doch noch zumindest einen Punkt zu ergattern, blieben erfolglos. Fischer: „Jetzt müssen wir darauf hoffen, dass Zweibrücken auch noch ein Spiel verdattelt.“ Vielleicht hätte es am Sonntag den FC Höhfröschen in der C-Klasse Mitte im Match beim wiedererstarkten SV Gersbach auch erwischt, doch das Spiel fiel aus und geht in die sportgerichtliche Verlängerung. Der Reihe nach: Am späten Donnerstagabend teilten die Gersbacher Klassenleiter Wolfgang Hunsicker mit, dass ihr Platz unter Wasser stehe. Hunsicker sagte deshalb die Partie ab. Der Höhfröschener fuhren daraufhin am sonnigen Freitag nach Pirmasens-Gersbach, begutachteten den Platz und stellten für sich fest, dass dieser sehr wohl zu bespielen sei. Am Morgen des ebenfalls sonnigen Samstags bat Kreisvorsitzender Edgar Wallitt Hunsicker, die Angelegenheit mit der Spielabsage zu überprüfen. Hunsicker: „Ich bin dann am Samstag und am Sonntag eigens nach Gersbach gefahren, um mir den Platz anzuschauen. Da stand Wasser drauf. Der Platz war unbespielbar. Ich habe das auch mit Fotos dokumentiert.“ Es sei für ihn unverständlich, „wieso Höhfröschen nun solch ein Fass aufmacht“. Gersbach verfüge nun mal nicht über einen Ausweichplatz. Gleichwohl sei bei ihm ein offizieller Protest Höhfröschens eingegangen. „Die Art und Weise, wie das Spiel abgesagt und wie mit uns verfahren wurde, war nicht in Ordnung“, nahm Höhfröschens Vorsitzender Alexander Faust Stellung. Auf Bitten des TuS/DJK Pirmasens und des SV 53 Rodalben habe man in der Saison bereits Spielverlegungen zugestimmt. Das wäre auch mit den Gersbachern so gewesen, falls diese am Sonntag personelle Probleme gehabt hätten. Im Hinspiel habe der FCH einem Spielabbruch nach 70 Minuten bei einem 17:0-Vorsprung zugestimmt. Faust: „Auch da waren wir Gersbach entgegengekommen, aber was jetzt da ablief, war einfach nicht fair.“ Einen weiteren nicht alltäglichen Spielausfall gab es vorigen Donnerstag beim SV Burgalben, wo die zweite Mannschaft der SG Heltersberg/Geiselberg antreten sollte. Burgalbens Zweitmannschaftsspieler waren zugegen und absolvierten ihr Aufwärmprogramm, derweil die Spieler der SG Heltersberg/Geiselberg fehlten. Ebenfalls vor Ort: Schiedsrichter Gerhard Müller und SG-Betreuer Helge Müller. Dieser war der Meinung, dass der Platz, auf dem am Tag zuvor noch die beiden ersten Mannschaften der beiden Vereine gegeneinander gespielt hatten, unbespielbar sei. Der Schiedsrichter sah dies anders. Der Bitte Müllers, die Partie kurzfristig zu verlegen, habe er nicht entsprechen können, sagte SVB-Spielertrainer Dimitri Nikoloski und fügte hinzu: „Wir müssen unsere Kräfte bündeln, um den Abstieg der ersten Mannschaft aus der B-Klasse zu vermeiden. Da können wir einer Verlegung nicht zustimmen, zumal immer wieder Spieler aus der zweiten Mannschaft in der ersten benötigt werden.“ Er hoffe aber sehr, dass wegen dieser Absage des SVB das gute Verhältnis zwischen den Vereinen nicht geschädigt werde. |rhp

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