Pirmasens Tore, Träume, Temperamente:

Krass. Nur so lässt sich der Unterschied zwischen den beiden C-Klasse-Begegnungen der SG Heltersberg/Geiselberg II und der SG Harsberg/Schauerberg in dieser Saison bezeichnen. Krass, weil die ambitionierten SG-Fußballer das Hinspiel mit 14:0 gewonnen hatten und das Rückspiel nun mit einem 0:0-Unentschieden endete. Die Titelambitionen der Harsberger bekamen damit einen gehörigen Dämpfer. „Es war ein mieser Tag, nichts glückte“, klagt SG-Spielleiter Kurt Auer. Das Spiel sei „vielleicht in den Köpfen der Spieler bereits gewonnen gewesen“, mutmaßt Auer, der anführt, dass „die gesamte Offensivabteilung mit Miguel Deho, Marco Hartmann und Daniel Konrad gefehlt“ habe. Doch solle dies nicht als Entschuldigung gelten , denn auch ein dezimierter Tabellenführer müsse gegen ein Team aus dem Tabellenmittelfeld gewinnen. Gleichwohl attestierte Auer der SG Heltersberg/Geiselberg II „eine starke kämpferische Leistung, und Zeit haben sie sich bei ihren Aktionen auch sehr viel gelassen“. Doch dies sei nur legitim. „Die beiden Punkte, die uns nun fehlen, könnten uns noch sehr weh tun“, prognostiziert Auer angesichts des Kopf-an-Kopf-Rennens mit dem FC Höhfröschen um den Titel. Dieser hatte am dritten Spieltag im Hinspiel gegen die SV Burgalben II ebenfalls zweistellig (10:1) gewonnen, sich am Sonntag allerdings keine Blöße gegeben und mit einem 5:0 drei Punkte eingefahren. „Es ist halt passiert. Wir dürfen jetzt nur nicht den Kopf in den Sand stecken “, fordert Auer sein Team auf keinesfalls nachzulassen. Es lief bereits die 95. Spielminute in Göllheim, wo am Sonntag in der Fußball-Bezirksliga der SC/TV Hauenstein II zu Gast war. Hauenstein führte mit 2:1 und kümmerte sich in einer Spielunterbrechung um seinen mit einer Handverletzung auf dem Platz liegenden Spieler Marius Lehner. „Einige Spieler von uns standen dabei sowie wenige Akteure von Göllheim und Schiedsrichter Volker Kohlmann“, beschreibt Hauensteins Spielertrainer Lucas Seibel die Szenerie. Dann wurden auf einmal alle auf eine Szene am Spielfeldrand aufmerksam, als der mit Rot des Feldes verwiesene Göllheimer Halim Januzi „den Linienrichter gepackt“ habe, wie es Seibel schilderte. Januzi soll ganz kurz zuvor bei einem Einwurf dem sehr jungen Linienrichter ein „Huh“ ins Gesicht geschrien und dann die Rote Karte zu sehen bekommen haben. Kohlmann sei flugs zu seinem Assistenten an die Außenlinie geeilt und habe diesen gefragt, ob er geschlagen worden sei. Als dieser die Frage mit „Ja“ beantwortet hatte, brach Kohlmann die Partie ab. Seibel hofft nun, dass dies keine negativen Auswirkungen auf das Ergebnis des Spiels mit sich bringe, da sein Team in der 95. Minute 2:1 geführt hat und der Schiedsrichter eh gleich abpfeifen wollte. „Alles andere als eine Wertung zu unseren Gunsten käme einer Belohnung für Göllheim gleich, und das darf wohl nicht sein“, merkte Seibel an. Danny Naramski ist Torwart. Zumindest meistens und von Haus aus. Über 19 Jahre stand Naramski im Kasten des TuS/DJK Pirmasens. Erst im vorigen Jahr und in der vorigen Saison wechselte der „drahtige Sportler“, so sieht ihn sein Trainer Steffen Decker, als Spieler ins Feld. Er schoss bei seinem Debüt als Feldspieler in der AH gleich zwei Tore bei der 2:6-Niederlage in Siegelbach. Seitdem kickt der 33-Jährige bei seinem Heimatverein immer wieder im Feld mit. Nach dreimonatiger Pause half Naramski dem TuS/DJK zuletzt zweimal als Torwart aus, ehe er nun am vorigen Sonntag im Heimspiel gegen den SV Grün-Weiß Pirmasens als Stürmer mitmachte. „Er ist ein exzellenter Fußballer, den man immer wieder mal vorne reinstellen kann“, führt Decker aus. Und Naramski, der in der Winterpause zum FC Ruppertsweiler wechselt, sah sich in seinem Abschiedsspiel in der Pflicht. Er ackerte vorne wie ein Berserker und seine Mitspieler legten ihm dankbar auch Bälle auf, die Naramski im Kasten der defensiv nicht gerade sattelfesten Grün-Weißen unterbrachte. Sieben Mal traf Naramski beim 16:0 gegen den Tabellenletzten. „Es war sehr emotional“, sagte Naramski und dankte seinen Mitspielern für die Zuspiele.

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