Pirmasens Tim Bauers Deutschlandreise

HAUENSTEIN. Als Tabellenführer der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar geht der Sportclub Hauenstein in seine „saarländischen Wochen“. Die SV Elversberg II (morgen, 15 Uhr, Kunstrasen Lindenstraße), Borussia Neunkirchen und Hertha Wiesbach sind die nächsten drei Gegner der Südwestpfälzer.

Da Elversbergs erste Garnitur bereits gestern Abend in Kassel spielte, ist damit zu rechnen, dass einige Akteure aus dem Regionalligakader eine Etage tiefer zum Einsatz kommen. „Aber wir achten nicht so sehr darauf, welche Spieler da beim Gegner sind, sondern konzentrieren uns auf uns. Es ist schwer, uns zu schlagen“, sagt der kurz vorm Saisonstart vom Regionalligisten Wormatia Worms nach Hauenstein gewechselte Tim Bauer. In den ersten sieben Saisonspielen ist dies noch keinem Team gelungen. Bauer selbst wird wohl wieder auf der linken Abwehrseite verteidigen. Diese Position besetzt der 29-Jährige seit Jahren in diversen Vereinen. Bauer ist in Mannheim geboren, spielte in der Jugend des SV Waldhof. Als er an einem U15-Sichtungslehrgang des DFB teilnahm, wurde Werder Bremen auf ihn aufmerksam und bot ihm einen Internatsplatz an, falls er in Werders Jugend spielen würde. Bauer: „Ich war mit meinen Eltern dort. Mir gefiel es, und ich blieb.“ Fünf Jahre kickte Bauer für Bremen (23 Einsätze in der U19-Bundesliga, 15 Spiele in der Regionalliga Nord), arbeitete dabei auch drei Jahre lang in der Geschäftsstelle des SV Werder. „Aber ich habe den Sprung nach ganz oben nicht geschafft“, bekennt Bauer. Es folgte der Wechsel zu Hoffenheim II (zwei Jahre Oberliga). Dann ging es auf seiner Deutschlandreise weiter nach Sandhausen (ein Jahr Regionalliga Süd), Siegen (ein Jahr NRW-Liga), Aalen (Meister der Regionalliga Süd und ein Jahr 3. Bundesliga). Nach drei Saisons in Worms (Regionalliga Südwest) kam der gelernte Sport-und Fitnesskaufmann Ende Juli zum SCH. Mit einem Fernstudium hat sich Bauer zudem das Sportmanager-Diplom erarbeitet. „Es wäre schön, wenn ich in diesem Bereich arbeiten könnte“, erzählt der Mannheimer. Er selbst und auch der Verein seien auf der Suche nach einem geeigneten Job für ihn, „denn immerhin bin ich 29“, weiß auch Bauer, dass es Zeit ist, an „eine zweite Karriere zu denken“. Die Leistungsstärke in den Regionalligen sei ähnlich, urteilt Bauer, doch in der 3. Bundesliga, in der er für Aalen kickte, sei alles noch schneller, „und selbst kleinste Fehler werden da sofort bestraft.“ In Hauenstein gefalle es ihm sehr. Die Atmosphäre sei angenehm, der „Kader gut“. Bauer agiert auf der linken Abwehrseite bisher äußerst zuverlässig und hat einen Vorzug, den er bislang noch nicht zeigen durfte: Er ist ein exzellenter Elfmeterschütze. In den letzten fünf Jahren habe er bei seinen Vereinen jeweils die Strafstöße schießen dürfen. Bauer: „Und ich habe keinen einzigen verschossen.“ Da aber der SCH in Max Knorn einen weiteren sicheren Vollstrecker vom Elfmeterpunkt aus habe, verzichte er gern. (ig)

x