Wandern im Pfälzerwald Teufelspfad in Pirmasens: Ein Weg voller Wasserfälle
Der Teufelspfad ist einer von drei Premiumwegen, die Ende 2023 erneut vom Deutschen Wanderinstitut zertifiziert worden sind. Zu den Kriterien gehörten unter anderem Wegeformat, Landschaft, Natur, Sehenswürdigkeiten und Wanderleitsystem. Die RHEINPFALZ hat den Weg getestet.
Der Wanderweg im Steckbrief
Startpunkt der 6,2 Kilometer langen Rundtour ist das Naturfreundehaus Niedersimten. Auf einer Hinweistafel, die direkt am Parkplatz steht, sind der Routenverlauf sowie die Namen der größten Felsformationen beschrieben. Der Schwierigkeitsgrad der Tour liegt im mittleren Bereich, die Gehzeit wird mit rund zwei Stunden veranschlagt. Den Weg markiert ein weißes Schild, das einen blauen Teufel mit Dreizack zeigt.
Der Wanderweg im Überblick
Direkt neben dem Parkplatz liegt der Weiher 2, an dem ein Weg rechts vorbei ins Gersbachtal führt. Die Bäume sind dick mit leuchtend grünem Moos überzogen, dunkelgrünes Efeu wächst bis in die Kronen. Zur Rechten erhebt sich ein Hang, zahlreiche Rinnsale laufen über den Weg ins Tal.
Das Gersbachtal ist ein FFH-Gebiet. Die Buchstaben stehen für Fauna-Flora-Habitat, also ein Lebensraum von Tieren und Pflanzen, die nach EU-Recht geschützt sind. Nach 800 Metern geht es einen schmalen Wanderweg rechts den Berg hoch, Schilder weisen den Haspelfels aus. Beeindruckend sind die Efeuwurzeln, die wie pelzige Arme die Bäume umklammern. Überall verstreut sind kleine Felsen, die von hellem Moos überzogen sind.
Überall ein Wasserfall
Bevor der Haspelfels nach einem kurzen Anstieg ins Blickfeld kommt, ist schon das Wasser zu hören, das sich über den ganzen Fels ergießt. Breitere und schmälere Wasserfälle prägen die Felsformation, die über und über mit Farn und Moos bewachsen ist. Das Wasser macht auch vor der Bank nicht halt, die dort Wanderer zur Rast einlädt.
Moosbedeckte Felsen unterschiedlichster Gestalt, zum Teil mit Vorhängen aus Efeu bewachsen, säumen den weiteren Weg. Farne und Gräser sprießen aus den feuchten Steinflächen. Überall sammelt sich Wasser zu Wasserfällen, die sich über die Steine ergießen, in Kaskaden fließen sie deutlich hörbar ins Tal. Doch sie sind nichts im Vergleich zu dem großen Wasserfall, der mehrere Meter tief den Hühnerfelsen hinabrauscht. Im Innern der halbrunden Formation stehen Steinmännchen. Eine Sitzgarnitur steht für eine Rast bereit, doch auch hier sorgt der ergiebige Wasserfluss für nasse Sitzflächen.
An Feldern entlang
Nun führt der Weg nach unten, vorbei an mächtigen, umgestürzten Bäumen, unter denen sich das Wasser einen Weg bahnt. Über den Damm zwischen Weiher 3 und Weiher 4 geht es für das nächste Etappenziel den Berg hinauf, im Wechsel auf einem breiteren Forstweg und schmäleren Wanderwegen. Nach und nach verändert sich die Landschaft, sobald die Tour aus dem Tal hinausführt. Nach einem kurzen Anstieg kommt die Skulptur eines Teufels aus Holz in Sicht, dazu eine große Holzliegebank. Sie ist an diesem sonnigen Tag völlig trocken.
Wasser aus dem Teufelsbrunnen
Als nächste Etappe steht der Parkplatz K4 an, wo in diesem Frühjahr Holzernte stattfand. Nun wird es matschig. Nach einigen Metern öffnet sich der Blick auf grüne, weite Felder. Der Weg führt unterhalb der Felder vorbei, auch hier sammelt sich das Wasser und fließt entlang des Weges nach unten. Nach einer Spitzkehre sind wir zurück im Wald, ein kleiner Abstieg führt zum Teufelsbrunnen. In den 1930er Jahren wurde hier eine natürliche Quelle gefasst, das Wasser sprudelt bis heute. Es dauert nicht lang und das Naturdenkmal Teufelsfels kommt in den Blick.
Rund 50 Meter ragt die Felsenformation in die Höhe. Beim Näherkommen verrät ein stetiges Rauschen, dass auch hier eine Quelle entspringt, aus der sich das Wasser seinen Weg bahnt – und zwar unter dem Fels. Der Legende nach sollen die Geräusche dazu geführt haben, dass die Menschen damals dachten, der Fels sei Wohnort des Teufels.
Ein Stück oberhalb steht eine Sitzgruppe, die an diesem Morgen eine trockene Rast ermöglicht. Beim Abstieg nach unten helfen Geländer. Nur auf einigen, dafür aber steilen Metern, fehlt eine Sicherungsmöglichkeit. Hier ist Vorsicht gefragt. Belohnt wird der Wanderer durch faszinierende Wasserfälle, die sich durch die beeindruckende Felslandschaft bahnen.
Das Fazit
Der Teufelspfad hält, was er verspricht. Das Murmeln, Rauschen und Gluckern des Wassers ist ein Erlebnis. Auf kurzer Strecke lassen sich hier zahlreiche Wasserfälle erleben. Das kann den Weg stellenweise rutschig machen, Trittsicherheit und wasserfestes Schuhwerk sind gefragt. Es gibt schöne Sitzgelegenheiten, die teilweise jedoch von den Wasserfällen erfasst werden. In besonders trockenen Phasen kann die Wassermenge wiederum nachlassen. Die intensiv grüne Vegetation, die jede Fläche überzieht, hebt sich von anderen Teilen des Pfälzerwaldes ab. Die Felsformationen sind vielfältig, gerade der Teufelsfels, durch den der Abstieg führt, bietet eine Besonderheit. Für kleine Kinder oder Kinderwagen ist der Weg weniger geeignet.
Einkehrmöglichkeiten
Das Naturfreundehaus Niedersimten hat Mittwoch sowie Freitag bis Sonntag ab 11 Uhr geöffnet. Es gibt einen Kinderspielplatz.