Pirmasens Soll Ehrenmal Hotel weichen?

In der Diskussion: die Umsetzung des Ehrenmals.
In der Diskussion: die Umsetzung des Ehrenmals.

Weil zu wenige Informationen vorlagen, vertagte der Winzler Ortsbeirat am Freitagabend im Landfrauensaal der Schule die Entscheidung, ob er der Umsetzung des Ehrenmals von der Bottenbacher Straße auf den Friedhof zustimmt.

Hotelier Eric Kunz wolle bauen und er solle fragen, ob es möglich sei oder gewünscht werde, dass das Ehrenmal versetzt wird, begründete André Jankwitz, Leiter des Garten- und Friedhofsamtes, den Tagesordnungspunkt „Umsetzung des Ehrenmals“. Kunz war bei der Sitzung nicht anwesend. Ob er das an das Ehrenmal angrenzende Grundstück gegenüber des bisherigen Hotels bereits erworben hat, konnte Jankwitz nicht sagen. Beantworten konnte er auch nicht die Frage, ob es eine Bau-Voranfrage oder einen Bauantrag gibt. Die Baupläne habe er gesehen. „Das Ehrenmal könnte theoretisch stehen bleiben, aber es würde merkwürdig aussehen“, erläuterte Jankwitz. Der von Kunz geplante Neubau würde nur einen Meter vom Denkmal entfernt stehen. Auch drei Bäume sollen wegkommen, kündigte Jankwitz an. Dafür müsse Kunz einen Ausgleich leisten, ergänzte er. Wie die Außenanlage des geplanten Neubaus aussehen solle, dazu konnte Jankwitz ebenfalls nichts sagen. Bei dem Ehrenmal handele es sich um einen schlanken Sandstein. Es entstehe ein „Konflikt“, wenn dieser und der Neubau nebeneinander stehen würden, so der Leiter des Gartenbauamtes. Als möglichen neuen Standort nannte er den alten Teil des Friedhofs, südlich der Leichenhalle. Oder alternativ die Freifläche an der Schnittstelle von altem und neuem Teil. Auf dem alten Teil gebe es noch drei Kriegsgräber, merke ein Ortsbeiratsmitglied an. Bedingung sei, dass der Bauherr, also Kunz, die Kosten der Umsetzung trage, so Jankwitz. Als Ausgleichsort für die am alten Standort zu fällenden Bäume wünschte sich Ortsbeirat Sebastian Tilly (SPD) „Ortszentrumsnähe“ und nannte die Streuobstwiese Am Breitenweg. Andere Ortsbeiräte wünschten einen Fußweg von der Leichenhalle zum neuen Standort des Ehrenmals und fragten, ob die Gestaltung wieder mit einem Gitter rundherum erfolgen könne. Am Ende vertagte der Ortsbeirat die Entscheidung und bat die Protokollführerin aus dem Hauptamt, nähere Informationen zu besorgen. Jankwitz teilte mit, aus der Spielleitplanung für Winzeln seien noch 6500 bis 7000 Euro übrig. Wofür das restliche Geld verwendet werden solle, solle mit Schule und Kita besprochen werden. Tilly schlug ein Spielhaus im Garten der Kita vor. Gudrun Schimmel (CDU) wollte etwas für die Schulkinder. Einstimmig stimmte der Ortsbeirat dem Namen „Konrad-Flechsig-Brunnen“ für den Dorfbrunnen zu, nachdem die Stadt dem entsprechenden Antrag der SPD zugestimmt hat. Ortsbeirat Mathias Reiser (CDU) stimmte wegen Befangenheit nicht mit ab. Ortsvorsteherin Heidi Kiefer (SPD) teilte mit, das Stadtplanungsamt wolle vom Ortsbeirat Namensvorschläge für das neue Gewerbegebiet zwischen Blocksberg und Gehörner Wald, das bis Ende des Jahres hergestellt sein soll. Spontan schlug ein Ortsbeiratsmitglied den alten Gewannenamen „Am Klosterpfuhl“ vor. Winzeln hat nach Angaben der Verwaltung 1907 Einwohner (Stand 30. Juni), davon sind 995 weiblich.

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