Pirmasens SCH beweist Charakter

Hauenstein. Gestern besiegte in einer packenden Begegnung der Fußball-Oberliga der favorisierte SC Hauenstein den TuS Mechtersheim mit 2:1. Dabei imponierte der ab der 50. Minute der nur noch mit zehn Mann spielende Gast, der in der zweiten Hälfte mehrfach dem Ausgleich nahe war. Mechtersheims Trainer Manfred Schmitt: „Meine Mannschaft tut mir leid. Sie hat leidenschaftlich gekämpft und einen Punkt verdient gehabt.“

40 Minuten dominierte der SCH klar die Partie, kam allerdings nur zu halben Torchancen. Dann die kalte Dusche. Marvin Sprengling brachte für den Gast einen Freistoß vor das Hauensteiner Tor und Georg Ester setzte den Ball über den Umweg der Unterkante der Latte zum 0:1 ins Hauensteiner Netz. Doch die Freude bei den Gästen dauerte nicht lange. Im direkten Gegenzug konnte Martin Rau den SCH-Mittelstürmer Alexander Zimmermann nur mit einem Foul stoppen und Ersatzschiedsrichter Richard Kochanetszki entschied auf Strafstoß. Max Knorn verwandelte einen Minute nach dem 0:1 sicher zum 1:1. Dann eine äußerst turbulente, spielentscheidende 50. Spielminute: Als TuS-Keeper Philipp Schilling in Koproduktion mit Andreas Brill den SCH-Angreifer Kevin Felser zu Fall brachte, zog Kochanetszki zunächst Rot für Martin Rau, revidierte allerdings nach Rücksprache mit dem Linienrichter Thorsten Braun diese Entscheidung und stellte nun statt Rau Brill vom Platz. Den fälligen Freistoß verwandelte erneut Max Knorn aus 18 Metern zum 2:1 für den SC Hauenstein. Danach hatten Zimmermann (57.) und Felser (58., 60.) dicke Möglichkeiten auf 3:1 für den SCH zu erhöhen. Eigentlich war der aus Cochem angereiste Heiko Kreutz als Unparteiischer vorgesehen. Doch Kreutz zog sich bei seiner Aufwärmarbeit eine Muskelverletzung zu, die seinen Einsatz verhinderte. Die Verletzung war so schwer, dass er noch nicht einmal als Linienrichter mitmachen konnte. Umgehend wurde Thorsten Braun aus Maikammer herbeigerufen, der sich dann als Assistent an der Linie zur Verfügung stellte. Der eigentlich als Linienrichter vorgesehen Kochanetszki leitete dann die Partei mit dem Aufreger in der 50. Minute. „Es war beeindruckend für mich, wie meine Mannschaft Charakter gezeigt hat und nach dem 0:1 zurückkam“, befand SCH-Keeper Sebastian Grub, der in der zweiten Hälfte mehrmals sein ganzes Können unter Beweis stellen musste, um den Ausgleich zu vermeiden. „Doch das ist mein Job – dafür hat man mich geholt,“ wollte er seine Leistung nicht überbewertet wissen.

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