Pirmasens Riesenrad vermisst

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Regen und Kälte haben dafür gesorgt, dass nicht allzu viele Menschen den Weg zum Novembermarkt gefunden haben. Gerade die Beschicker des oberen Schlossplatzes klagten über geringe Umsätze und fanden es „mehr als schade“, dass das Riesenrad als Publikumsmagnet in diesem Jahr ausfallen musste. Der verkaufsoffene Sonntag war besser besucht.

„Wir sind mit dem diesjährigen Novembermarkt überhaupt nicht zufrieden“, sagte Annette Schütz aus Pirmasens, die mit dem Food-Truck „Tante Rosa“ am Samstag einsam und verlassen auf dem oberen Schlossplatz stand. Schon der Freitag sei hinsichtlich des Umsatzes „sehr schlecht“ gewesen, ebenso wie der Samstag, der aufgrund der Wetterlage buchstäblich ins Wasser fiel. „Dass das Riesenrad in diesem Jahr nicht da ist, merken wir hier oben schon. Da hätte man uns eine andere Attraktion mit an die Hand geben müssen – denn der Besucherstrom bleibt somit auf dem oberen Schlossplatz aus“, sagte Schütz, die ebenfalls kritisierte, dass im Vorfeld zum Novembermarkt „einseitige“ Werbung von Seiten des Stadtmarketings gemacht worden sei. Lediglich das Weinzelt auf dem unteren Schlossplatz sei beworben worden, „von dem oberen Schlossplatz gab es nirgends ein Wort“. Mit regenfester Kleidung ausgestattet hatte sich am Samstag Gerlinde Fleiner, die mit „Flein-Art“ aus dem Saarland handgemachte Textilien auf dem Novembermarkt anbot. Auch sie beklagte „wenige Besucher“ und „schlechte Umsätze“, was allerdings vorwiegend dem nasskalten Wetter zuzuschreiben sei. „Gegen das Wetter kann man nichts machen. Ansonsten kommen wir gerne nach Pirmasens, auch zu anderen Märkten“. Sie setzte ihre Hoffnungen auf den verkaufsoffenen Sonntag. Wenig optimistisch und etwas verdrießlich zeigte sich Robert Gärtner aus Saarbrücken, der auf den unteren Schlossplatz heiße Maronen mitgebracht hatte. „Ich bin das erste Mal hier und nicht allzu zufrieden. Es kommen kaum Leute – da ist lediglich ein Durchgangsverkehr, stehen bleibt selten jemand“, sagte der Saarbrücker im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Auch er setzte alle Hoffnung auf den Sonntag, damit wenigstens „etwas“ Umsatz in die Kasse kommt. Ein kleines bisschen optimistischer zeigte sich hingegen Marcel Wilken, der Fischspezialitäten aus der Nordsee anbot. „Mit einem Fazit halte ich mich noch zurück. Wir warten auf den Sonntag. Der Freitag war vom Umsatz her ähnlich wie die letzten Jahre, der Samstag bisher sehr schwach. Warten wir ab, was morgen noch kommt“, so der Fischhändler, der übers Jahr verteilt des Öfteren auf den Märkten in Pirmasens anzutreffen ist. Unzufrieden „aufgrund der Wetterlage“ zeigte sich ebenfalls Kim Jäkel von Jäkel-Event, die an einem Stand mit Schokofrüchten anzutreffen war. „Wegen dem Regen kommen keine Leute. Das ist sehr schade, weil auch schon der Freitag sehr schwach war“, stellte sie fest. Ganz anders als draußen war am Samstag die Stimmung im beheizten – und trockenen – Weinzelt auf dem unteren Schlossplatz: Hier hatten etwas mehr Leute den Weg zu Wein und gutem Essen gefunden. „Wir sind heute das erste Mal im Zelt und finden es toll. Das Ambiente ist richtig gut, die Preise sind in Ordnung. Wir kommen sicher wieder“, meinte Heidi Groß aus Waldfischbach-Burgalben, die am Samstag, zusammen mit ihrem Mann einen Ausflug nach Pirmasens gemacht hatte und bei einem Glas Weißwein im Zelt verweilte. Sie sei „angenehm überrascht“, was der Novembermarkt bietet. Ähnlich sah es am Samstagnachmittag Dagmar Lieder aus Schifferstadt, die übers Wochenende zu Besuch in Pirmasens war. „Wir haben von Pirmasens nicht viel erwartet und sind richtig überrascht worden. Es gefällt uns sehr gut hier, wir sind ganz angetan“, so Lieder, die sich in einer Regenpause eine Bratwurst von Jäkel-Event schmecken ließ. Karin Jennewein aus Pirmasens war hingegen „einfach froh“, dass in Pirmasens etwas gemacht wird: „In Pirmasens ist ja nie so viel los wie anderswo. Das ist eigentlich sehr schade. Da muss man schon froh sein, dass überhaupt etwas getan wird. Im Großen und Ganzen finde ich den Novembermarkt ganz gut“, sagte die Pirmasenserin. Verkaufsoffener Sonntag bringt Menschen in die Stadt Der verkaufsoffene Sonntag stimmte die, die unter dem Regen gelitten hatten, versöhnlicher. Pirmasenser Einzelhändler berichteten am Sonntagnachmittag durchweg über einen guten Besuch der City. „Von der Frequenz her sind wir heute sehr zufrieden. Es sind genügend Menschen unterwegs, die auch etwas kaufen und auch das Wetter hält“, freute sich Heiner Wölfling vom gleichnamigen Haushaltswarengeschäft gestern Nachmittag. Ähnliches berichtete Martina Denzer, Filialleiterin bei Modehaus Adler: Der Umsatz sei „in Ordnung“, alles in allem laufe der Verkaufsoffene „sehr gut“. Auch etwas außerhalb, in der Lemberger Straße, konnte Birgit Helfich, Inhaberin von Modehaus Masser, nur Positives berichten: „Wir sind mit diesem verkaufsoffenen Sonntag sehr zufrieden. Das Wetter spielt uns in die Karten – es ist trocken, aber nicht allzu schön. Ideal für solche Zwecke.“ Beim Present Shop in der Fußgängerzone freute sich Heidi Bätzner über Adventsartikel, die „in rauen Mengen“ über die Ladentheke gingen, eine „Entschädigung“ für einen verregneten Samstag. |tada

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