Pirmasens Pirmasenser sind häufiger krank als andere

Hauptursache für die Krankschreibungen in Pirmasens waren psychische Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen.
Hauptursache für die Krankschreibungen in Pirmasens waren psychische Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen.

Die Beschäftigten in Pirmasens waren im Jahr 2022 öfter krankgeschrieben als im Landesdurchschnitt. Das geht aus repräsentativen Daten der Krankenkasse Barmer hervor.

Für ihre Analysen hat die gesetzliche Krankenkasse die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen der bei ihr versicherten Erwerbspersonen aus Rheinland-Pfalz anonymisiert ausgewertet. Der Krankenstand in der Stadt lag einer Pressemeldung zufolge bei 6,4 Prozent (Land: 6,3 Prozent, Bund: 6,2 Prozent). „Das bedeutet, dass an einem durchschnittlichen Kalendertag von 1000 Beschäftigten 64 arbeitsunfähig gemeldet waren“, erläutert Hansjörg Lambrix, Regionalgeschäftsführer der Barmer.

Auf Beschäftigte mit Wohnsitz in Pirmasens entfielen rechnerisch 23,5 gemeldete Arbeitsunfähigkeitstage (Land: 22,9 Tage, Bund: 22,7 Tage). Jede Erwerbsperson in der Stadt meldete sich im Durchschnitt 1,6 Mal arbeitsunfähig (Land und Bund: 1,9). Lambrix sagt: „Hauptursache für die Krankschreibungen in Pirmasens waren psychische Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen. In keinem der 36 rheinland-pfälzischen Landkreise und kreisfreien Städte wurden weniger Arbeitsunfähigkeitstage wegen Atemwegserkrankungen wie etwa Husten und Schnupfen gezählt.“

Psychische Erkrankungen verursachten bei jedem Beschäftigten aus Pirmasens 4,7 Tage von Arbeitsunfähigkeit. Es folgen Muskel-Skelett-Erkrankungen wie zum Beispiel Rückenschmerzen (4,2 Tage), Atemwegserkrankungen wie etwa Husten und Schnupfen (2,9 Tage) und Verletzungen wie Bänderrisse oder Verstauchungen (1,8 Tage). Probleme mit dem Muskel-Skelett-System, psychische Leiden, Atemwegserkrankungen und Verletzungen waren die vier häufigsten Ursachen für Krankmeldungen in Pirmasens.

„Im Frühjahr des Jahres 2021 ist die typische Grippe- und Erkältungswelle ausgeblieben. Dann haben sich nach der Corona-Pandemie die Kontakte zwischen den Menschen normalisiert, was Atemwegsinfekte begünstigt hat“, erklärt Lambrix. Die in der Pandemie eingeführte Entlastung der Arztpraxen durch die telefonische Krankschreibung habe nur geringen Einfluss auf die Fehlzeiten gehabt, denn das sei auch schon 2021 möglich gewesen. „Durch die demografische Entwicklung der Erwerbsbevölkerung und den Fachkräftemangel ist in den Unternehmen ein aktiver Umgang mit seelischen Erkrankungen unumgänglich. So führt zum Beispiel mangelnde Zusammengehörigkeit im Team nachweislich zu einer deutlichen Zunahme depressiver Verstimmungen“, sagt Lambrix. Vor diesem Hintergrund fiele dem betrieblichen Gesundheitsmanagement eine wichtige Funktion bei der Vorbeugung psychischer Erkrankungen zu.

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