Pirmasens Pedelecs sollen Radverkehr beflügeln

Pirmasens ist bislang keine Stadt für Radfahrer. Das liegt vor allem an der hügeligen Topographie. Sie macht Radfahrern das Leben schwer. Abhilfe könnte das Projekt „Rückenwind“ schaffen. Die Nachfrage nach den Elektrofahrrädern steigt.

Derzeit gibt es in Pirmasens nicht einmal wirkliche Beschwerden über Fahrradfahrer. Was auch damit zu tun hat, dass in der Innenstadt nur verhältnismäßig wenige Menschen mit dem Rad unterwegs sind, auch nicht in der Fußgängerzone. Dadurch kommt es kaum zu Unfällen oder Gefahrensituationen mit Fußgängern oder Autos. Auch Meldungen über rücksichtslose und gefährliche Radfahrer sind nach Auskunft der Polizei kaum bekannt. Nach Angaben von Martin Sema, Pressesprecher der Polizeidirektion Pirmasens, ist Radfahren in Fußgängerzonen grundsätzlich nicht erlaubt. Entsprechende Verbotsschilder seien in Pirmasens vorhanden. Radfahrer müssen ihr Gefährt in der Fußgängerzone schieben. Ein Grund für die wenigen Fahrradfahrer in Pirmasens ist wohl die hügelige Innenstadt und die Topographie. Anders als zum Beispiel in Landau muss ein Radfahrer in der Stadt viele Steigungen überwinden, sagt Sema. Dass nur wenige Menschen von einem Fahrrad Gebrauch machen, spiegelt sich laut Sema auch in der geringen Zahl von Unfällen wider. Auch gehen nur wenige bis gar keine Beschwerden bei der Polizei ein. Polizeiliche Kontrollen seien dementsprechend kaum notwendig. Allerdings werden die Verkehrsregeln von Radfahrern nicht immer eingehalten. Sema: „Wie überall halten sich Radfahrer oft nicht an die Straßenverkehrsordnung. Die gilt in vollem Umfang auch in Fußgängerzonen.“ Um die Stadt für Radfahrer künftig attraktiver zu machen, gibt es seit einiger Zeit das Projekt „Rückenwind“. Es besteht die Möglichkeit, sich Pedelecs, Fahrräder mit eingebautem Elektromotor, auszuleihen. Den Motor kann man nach Belieben einschalten. Drei mögliche Stufen bieten jeweils eine andere Unterstützung an. So wird je nach persönlicher Fitness die natürliche Tretbewegung unterstützt und Schwung gegeben. „Die Topographie der Stadt ist generell nicht sehr fahrradfreundlich, obwohl die Voraussetzungen der Umgebung, was Natur und mögliche Wege angeht, optimal sind,“ sagt Sabine Reiser vom Stadtmarketing Pirmasens. „Deshalb ist gerade für ungeübte Fahrradfahrer oder ältere Menschen so ein Fahrrad mit Elektromotor sehr gut geeignet. Das Rad ermöglicht eine gleichmäßige Bewegung ohne Belastung.“ Zehn Räder gibt es mittlerweile in der Touristinfo im Rheinberger auszuleihen. Das Angebot „Rückenwind“ gibt es seit dem Jahr 2010, die Nachfrage sei gut, so Reiser. „Dieses Jahr gab es schon 115 Ausleihen und das, obwohl der Sommer vom Wetter her nicht so gut verlaufen ist.“ Neben der touristischen Ausleihe gibt es auch das Angebot der dienstlichen Nutzung. Einige Firmen und Unternehmen, auch die Stadtverwaltung, nutzten das Angebot gerne und stellten ihren Mitarbeitern die Räder zur Verfügung, was auch einem verminderten -Ausstoß zu Gute kommt. „Durch die Pedelecs ist Radfahren auch in der Sieben-Hügel-Stadt möglich“, sagt Reiser lachend. Nach Auskunft der Stadt gibt es in Pirmasens neben dem neuen Dynamikumradweg, der über eine Strecke von 24,8 Kilometer verläuft, auch den Pirminiusradweg. Im Innenstadtbereich von Pirmasens verlaufen vom Hauptbahnhof aus sternförmig drei Radverkehrsrouten, die jeweils ausgeschildert und an das großräumige Radwegenetz in Rheinland-Pfalz angeschlossen sind. An einigen Straßen in Pirmasens sind Streifen für Radfahrer abmarkiert, die Routen verlaufen aber im normalen Verkehr mit. Wenn neue Straßen gebaut oder alte Straßen saniert werden, werden dort, wo es technisch möglich ist, ein Radweg oder ein Streifen für Radfahrer mit eingeplant. (elpa)

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