Pirmasens „Ohne Herz gespielt“

Wirges (eim). Alles deutet darauf hin, dass der SC Hauenstein auch diese Saison in der Fußball-Oberliga auf Rang zwei beenden wird. Nach der 0:1-Schlappe am Samstag beim Abstiegskandidaten SpVgg EGC Wirges – RHEINPFALZ am SONNTAG informierte – besitzt der ambitionierte Sportclub nur noch eine kleine Chance auf die Meisterschaft und den Direktaufstieg.

Hauenstein hat vier seiner letzten acht Spiele verloren (1:3 in Burgbrohl, 0:2 in Pfeddersheim, 0:1 gegen FKP II, 0:1 in Wirges) und liegt nun acht Punkte hinter Tabellenführer TuS Koblenz, der vor 1000 Zuschauern einen 4:0-Sieg gegen Gonsenheim einfuhr. Der SCH hat noch fünf Spiele, Koblenz noch vier. Es sieht ganz danach aus, dass es nichts mit dem von Hauenstein erhofften „Finale“ am letzten Spieltag gegen Koblenz wird. So bleibt wohl nur die Hoffnung auf die Dreier-Aufstiegsrunde mit den Zweiten der Hessenliga und der Oberliga Baden-Württemberg. In Wirges fiel das entscheidende Tor bereits in der dritten Spielminute, als Lukas Haubrich einen Freistoß aus halblinker Position in den rechten Torwinkel hämmerte. Nur zwei Minuten später hatte der SCH Glück, dass EGC-Angreifer Sören Klappert mit einem schönen Heber nicht das 2:0 nachlegte. „Einige waren bei uns nicht so frisch, wie ich mir das vorgestellt habe. Deshalb geht der Wirgeser Sieg in Ordnung“, sagte SCH-Trainer Jürgen Kohler, der vergangene Runde noch Trainer in Wirges gewesen war. Die Gastgeber kauften dem spielerisch besseren Titelkandidaten mit bedingungslosem Kampf den Schneid ab. „Das frühe Tor spielt uns natürlich in die Karten“, erklärte der gute Klappert und fügte hinzu: „Wir haben diszipliniert gespielt, gut gestanden und uns den Sieg insgesamt verdient.“ Riccardo Di Piazza, sehr agil in der Spieleröffnung und zu den Besten im Hauensteiner Team zählend, war nach dem Abpfiff im Theodor-Heuss-Stadion bedient. „Es ist schwer, nach so einem Spiel Worte zu finden. Wir hatten uns einiges vorgenommen, aber es hat gar nichts geklappt. Wenn es spielerisch nicht läuft, musst du über den Kampf zum Spiel finden. Das haben wir heute nicht abgerufen. Wir haben ohne Herz gespielt, und vorne waren wir nicht zwingend.“ In der Tat war das, was der SCH im zweiten Spielabschnitt auf den Rasen brachte, wenig kreativ. Hinten zwar sicher stehend, schaffte es das Kohler- Team in der Offensive nicht, die Wirgeser Defensive wirklich ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. So wurde der Wirgeser Schlussmann Agim Dushica, der einen insgesamt unaufgeregten Nachmittag verbrachte, nur noch einmal richtig gefordert. In der 87. Minute parierte er einen wuchtigen Distanzschuss von Kai Schacker. Der Wirgeser Trainer Thomas Arzbach stellte fest: „Einziges Manko war, dass wir nicht ein zweites Tor nachgelegt haben. In einigen Situationen haben wir zu überhastet agiert. Für uns war das ein enorm wichtiger Dreier im Abstiegskampf.“

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