Pirmasens Neue Werkstatt: So will die Jugendfeuerwehr handwerkliche Talente bei Kindern fördern

In der Übungswerkstatt der Feuerwehr steht Steffen Scheerer an der Tischkreissäge, links die Absauganlage, im Hintergrund der Ha
In der Übungswerkstatt der Feuerwehr steht Steffen Scheerer an der Tischkreissäge, links die Absauganlage, im Hintergrund der Handmaschinen-Pool.

In Pirmasens nimmt die Jugendfeuerwehr das Heft in die Hand, um eine Lücke im handwerklichen Geschick junger Menschen zu schließen. An einem neuen Übungsort tüfteln Kinder und Jugendliche an ihren technischen Fertigkeiten als Vorbereitung für mehr als nur ein Hobby.

Um Defiziten im handwerklichen Bereich bei Kindern und Jugendlichen entgegenzuwirken, hat sich die Pirmasenser Jugendfeuerwehr auf dem Gelände der ehemaligen Kraftpost im Schachen in Eigenregie eine Werkstatt eingerichtet. Dort können neun Kinder gleichzeitig im jeweils eigenen Werkstattbereich und mit eigenem Werkzeug arbeiten.

Momentan bereiten sich laut Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Karl-Heinz Bär 24 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 18 Jahren auf eine spätere Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr vor. Für die jungen Leute steht nun eine eigene Übungswerkstatt unweit zum Domizil der städtischen Katastrophenschutzeinheit zur Verfügung. „Die Kinder sollen hier frühzeitig und unter professioneller Anleitung gezielt den Umgang mit Werkzeug und technischem Gerät lernen. Damit reagieren wir auf die Tatsache, dass bei der jüngeren Generation bei handwerklichen Fähigkeiten wie Sägen, Bohren und Hämmern unübersehbare Defizite bestehen. Dieser Umstand wirkt sich auch negativ auf den Übungsbetrieb bei der Jugendfeuerwehr aus. Deshalb sollen handwerkliche Grundfertigkeiten nun hier vermittelt werden, bevor die Jugendlichen mit 18 Jahren in die aktive Wehr wechseln“, erklärt Bär. Zu den Betreuern, die die Kinder und Jugendlichen künftig anleiten, gehören laut Bär ausgebildete Schreiner und Zimmerleute.

15.000 Euro fließen in das Projekt

„Neun Kinder im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren werden wir künftig in unserer neuen Werkstatt gleichzeitig arbeiten lassen. Angedacht sind Bastelarbeiten wie Vogelhäuschen oder Holzpräsente zu Mutter- oder Vatertag“, erläutert der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur. Mehr als 300 Arbeitsstunden haben die Wehrleute in den vergangenen Monaten und Jahren ehrenamtlich in den Umbau von zwei Garagen gesteckt, die Corona-Pandemie habe den Einzug verzögert. „In kompletter Eigenleistung wurde die Elektrik installiert, Wände gestrichen und die Einrichtung mit Werkbänken, Schraubstöcken und einer Vielzahl an Werkzeugen und Maschinen montiert“, erklärt Bär weiter. Federführend dafür zuständig war Steffen Scheerer, der als Stadtjugendfeuerwehrwart zwischen 2016 und 2023 maßgeblichen Anteil an der Realisierung hatte, wie Bär betont. Gut 15.000 Euro seien in das Projekt geflossen, davon allein rund 8500 Euro an Spenden.

Von der neuen Übungswerkstatt erhofft sich der städtische Beigeordnete Denis Clauer Synergieeffekte, denn auf dem Gelände der ehemaligen Kraftpost hat auch der CVJM sein Domizil. „Die Jugendfeuerwehr und der CVJM haben schon öfter gemeinsame Projekte realisiert. Es wäre schön, wenn sich durch die neue Werkstatt ebenfalls etwas Gemeinsames ergibt und auch den Kindern des CVJM entsprechende Grundkenntnisse im handwerklichen Bereich vermittelt werden könnten“, sagte Clauer bei der offiziellen Inbetriebnahme der neuen Übungswerkstatt.

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