Pirmasens Mit Schaumwaffeln bewaffnet

Mit Tüten beladen drängten sich gestern Nachmittag die Kunden auf dem Krämermarkt am Messplatz.
Mit Tüten beladen drängten sich gestern Nachmittag die Kunden auf dem Krämermarkt am Messplatz.

Gewürze, Süßwaren, Pfannen, Töpfe, Kleidung und Haushaltsgeräte: Zwei Tage lang hatten etwa 100 fliegende Händler – die meisten kommen seit vielen Jahren nach Pirmasens – wieder ihre Stände auf dem Krämermarkt aufgebaut. Bei schönstem Spätsommerwetter bummelte das Publikum durch die Blocksbergstraße, die Hände voller Tüten mit ihren Waren.

Gestern Nachmittag zeigten sich sowohl die Händler als auch ihre Kunden mit dem Krämermarkt am Rande des Grenadiermarkts zufrieden. Peter Spänkuch aus Jakobsweiler bei Kirchheimbolanden ist fröhlich gestimmt, als ihn die RHEINPFALZ auf dem Krämermarkt trifft. Mit seiner Frau bietet er Bettwäsche in vielen Farben und Mustern an. Mit seinem Geschäft auf dem Markt zeigt er sich zufrieden, im nächsten Jahr will er wiederkommen: „Wir kommen schon viele Jahre her und haben immer gute Erfahrungen gemacht – so auch dieses Jahr. Das Publikum ist nett, und das Wetter hat uns in die Karten gespielt. Mit unseren Geschäften sind wir zufrieden, da der Markt an zwei Tagen gut besucht war.“ Über das Jahr verteilt findet man die Spänkuchs auch auf anderen Märkten – im Saarland oder Donnersbergkreis etwa. Der Markt in Pirmasens sei allerdings um Längen besser. „Es gibt Märkte, da legen wir nach ein paar Tagen drauf. Das war in Pirmasens so nie der Fall. Der Krämermarkt ist gut organisiert, und die Leute freuen sich schon richtig auf die zwei Tage“, sagt Spänkuch. Viel Betrieb herrscht gestern Nachmittag auch am Stand von Rainer Bär, dem „Waffelbär“ aus Pirmasens, der nicht nur Kinder mit Süßwaren verzückt. „Auf dem Krämermarkt gehören wir zu den alteingesessenen Händlern, wir kommen schon an die 40 Jahre her und haben uns mittlerweile eine ordentliche Stammkundschaft aufgebaut“, berichtet Cornelia Bär, als sie einer Kundin Schaumwaffeln in eine extra große Papiertüte packt. Für die Bärs liefen die Geschäfte gut, der Familienbetrieb sei gerne in der Blocksbergstraße zu Gast und freue sich immer auf einen kurzen Plausch mit den Kunden. Martin Pohl von Feinkost Pohl aus Dreieich sitzt an seinem Stand und gönnt sich ein Päuschen zwischen den Kundengesprächen. Auch er ist positiv gestimmt: „Wir hatten dieses Jahr einige Kunden, die viel Zeit mitbrachten und sich über unsere Liköre, Sekkos, Marmeladen und Essige eingehend informiert haben. Sie haben gut zugegriffen“, meint er. Im vergangenen Jahr sei allerdings noch mehr Publikum über den Markt geströmt, erzählt der gebürtige Heidelberger. Die Pirmasenserin Ivanca Weiß wiederum hat sich auf dem Krämermarkt mit Gewürzen für ihre Küche ausgestattet. Bei Gewürze Herrmann ist sie Stammkundin, wenn der rollende Gewürzschrank in der Blocksbergstraße zu Gast ist. „Was ich kaufe, hält ungefähr ein Jahr, danach muss ich wiederkommen und mich wieder mit diesen leckeren Sachen eindecken. Aber generell finde ich das Angebot auf dem Krämermarkt sehr gelungen, ich komme gerne her und gerne im nächsten Jahr wieder“, sagt sie. Auch das Ehepaar Kohlhase denkt zuerst an Gewürze, wenn der Krämermarkt vor der Tür steht. „Wir kochen gerne und brauchen dazu mal mehr, mal weniger ausgefallene Gewürze. Für so etwas ist der Krämermarkt perfekt. Wir sind jedes Jahr hier und finden das Angebot gelungen. Am Konzept sollte man da nichts ändern, und dieses Jahr hatten wir ja noch Glück mit dem Wetter“, berichtet Fritz Kohlhase. Ralf Czayka aus Hengsberg hingegen hatte es gestern Nachmittag auf Süßigkeiten abgesehen. Mit einer gut gefüllten Plastiktüte schlendert er an den Ständen der Händler vorbei und hat ein breites Lächeln im Gesicht. „Ich habe mich gerade mit einer Tüte Schaumwaffeln bewaffnet, die ich mit nach Hause nehme. Mir kommt es immer so vor, als schmeckten Süßwaren auf solchen Märkten einfach besser“, sagt er. Der Krämermarkt habe sich gut gehalten. Aus Sicht des Ordnungsamtes sind die sechs Tage Grenadiermarkt auf dem Messplatz ruhig verlaufen, berichtete die Stadtverwaltung.

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