Pirmasens Mini-Fanclub sorgt für Stimmung

Das 1:0 für den FKP: Christian Grimm überwindet Torhüter Benjamin Sorg. Rechts: Sebastian Kleer.
Das 1:0 für den FKP: Christian Grimm überwindet Torhüter Benjamin Sorg. Rechts: Sebastian Kleer.

«PIRMASENS.»Wenig spektakulär, in der letzten halben Stunde gar langweilig war das 3:0 (2:0) des FK Pirmasens in der Fußball-Oberliga gegen den FV Eppelborn – RHEINPFALZ am SONNTAG informierte. Dennoch sorgte der Mini-Fanclub der abstiegsbedrohten Saarländer während der gesamten 90 Minuten für Stimmung im Stadion Husterhöhe.

Eine Handvoll FVE-Fans feuerte mit Trommeln und Megaphon ihre unterlegene Mannschaft von den Stehrängen aus unentwegt an. Zehn Minuten vor dem Abpfiff entledigten sich gar drei Eppelborner Anhänger ihrer Trikots und wurden ob ihrer nackten Oberkörper von den übrigen 570 Zuschauern lautstark gefeiert. „Das Beste an Eppelborn waren heute deren Zuschauer“, merkte der Sportliche Leiter des FKP, Attila Baum, süffisant an. Nach dem Spiel zog der Trainer des Oberliga-Neulings, Jan Berger, in der öffentlichen Pressekonferenz so richtig vom Leder. „Es ist eine Frechheit, was sich der Verband leistet“, wetterte der 36-Jährige, dessen geharnischte Kritik mehrfach Riesenbeifall der Anhänger beider Teams auslöste. Der Grund seines Wutausbruchs: Vom 9. bis 31. März musste und muss seine Mannschaft sieben Spiele bestreiten. „Wir sind eine Amateurmannschaft, und diese Ansetzung zeigt, wie der Verband tatsächlich über den Amateurfußball denkt.“ Seine Mannschaft gehe „auf der letzten Rille“. Um die gewünschte Verlegung der Partie in Pirmasens realisieren zu können, hätten 30 Atteste vorgelegt werden müssen, weil ja drei FVE-Teams am Spielbetrieb teilnehmen. Berger: „Wir können froh sein, dass wir uns nach drei Gegnern solchen Kalibers heute dennoch so gut aus der Affäre gezogen haben.“ Die Partie in Pirmasens beendete die Serie von Spielen gegen die ersten drei der Tabelle. Innerhalb von sechs Tagen spielte Eppelborn gegen den FC Homburg (1:1), Eintracht Trier (0:3) und jetzt beim FKP, der dank der überraschenden Niederlage von Trier am Samstag gegen Gonsenheim nun sechs Punkte Vorsprung – bei einer Partie weniger – auf die Eintracht hat. Dass der FKP gegen die Schießbude der Liga (68 Gegentore) nur dreimal traf, hatte zwei Gründe. „Wir haben das auch im Hinblick auf das Spiel am kommenden Mittwoch bei Saar 05 Saarbrücken sauber heruntergespielt“, fand FKP-Innenverteidiger Yannick Grieß noch positive Worte für die etwas behäbige Spielweise seiner Mannschaft in der zweiten Hälfte. Sein Abwehrkollege Manuel Grünnagel nannte den zweiten Grund. „Wenn die Stürmer nicht treffen, müssen es die Außenverteidiger machen“, sagte Grünnagel schmunzelnd. Denn er und sein Pendant auf der linken Abwehrseite, Sascha Hammann, sorgten nach Christian Grimms frühem 1:0 (9., nach genialem langen Pass von Grieß) für die Entscheidung, während die FKP-Offensivspieler Christopher Ludy (2.), Felix Bürger (6.), Jan-Luca Rebmann (27./48.), Grimm (30.) und Dennis Krob (81./84.) gute Chancen liegenließen. Rebmann war bereits in der achten Minute für Bürger eingewechselt worden, der wegen einer Oberschenkelzerrung „vermutlich zehn Tage Pause“ einlegen muss. Grünnagel erzielte drei Minuten vor dem Pausenpfiff nach Ludys Zuspiel das 2:0 – bereits das zehnte Saisontor des Rechtsverteidigers! Hammann schloss einen herrlichen Angriff nach Doppelpass mit Rebmann zum 3:0 (58.) ab. „Der Rhythmus fehlt noch, aber es wird von Woche zu Woche besser“, freute sich der lang verletzte Hammann über sein viertes Saisontor. Als gelungen durfte Marco Steils Vertreter in der Innenverteidigung, Lorenzo Valentini, sein Debüt in der ersten Mannschaft abhaken. „Ich hab’ mich im Spielaufbau vielleicht ein wenig zurückgehalten“, sah er noch Luft nach oben. Der 19-jährige Student der Sportwissenschaft ärgerte sich, dass er seinen Kopfball in der 87. Minute ein Tick zu hoch ansetzte. FKP-Trainer Peter Tretter stellte abschließend fest: „Für die Zuschauer war das kein Leckerbissen. Aber wir wollen nicht in den Krümeln suchen, sondern uns auf Mittwoch vorbereiten.“ Da spielt der FKP ab 19 Uhr bei Saar 05, das vor acht Tagen mit einem Sieg in Trier aufhorchen ließ.

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