Pirmasens „Mehr Verantwortung auf und neben dem Platz“

Nach fünf Jahren beim FK Pirmasens spielt Christian Henn seit dieser Saison wieder für den SC Idar-Oberstein, der heute (19.30 Uhr) in der Fußball-Verbandsliga zur Nachholpartie beim SV Herschberg gastiert. Benjamin Henn sprach mit dem 30-jährigen Allrounder und SC-Kapitän nicht nur über dieses Spiel, das in Weselberg ausgetragen wird, da Herschbergs Rasenplatz nicht über Flutlicht verfügt.

Herr Henn, wie groß ist Ihre Verbundenheit zum FKP?

Beim FKP hatte ich die schönste und erfolgreichste Zeit meiner Laufbahn. Da sind Freundschaften entstanden. Ich schreibe oder telefoniere noch mit einigen FKP-Spielern. Kontakt habe ich auch mit Trainer Peter Tretter und den Präsidenten Karsten Volberg und Jürgen Kölsch. Mit David Becker und Alexander Heinze habe ich öfter zu tun . Einige Partien habe ich mir diese Saison schon angesehen. Zuletzt war ich gegen Offenbach da. Ich bin davon überzeugt, dass der FKP den Regionalligaverbleib schafft. Sie hätten beim FKP verlängern können, sind aber zum zwei Klassen tiefer spielenden SC Idar-Oberstein zurückgekehrt. Wieso? Es war damals keine leichte Entscheidung. Vor allem war es keine Entscheidung gegen den FKP. Ich habe eine neue Herausforderung gesucht, wollte mehr Verantwortung auf und neben dem Platz übernehmen, bei einem Verein, der klare Ziele für die Zukunft hat. Unser Trainer, Murat Yasar, kam auf mich zu. Nach zwei Gesprächen war ich mir sicher, dass der SC genau der richtige Verein für mich ist. Wie sehen Sie ihre Position als Spieler beim SC Idar-Oberstein? Ich bin mit 30 Jahren der älteste Spieler im Kader. Mit sieben Jahren Oberliga und zwei Jahren Regionalliga habe ich die meiste Erfahrung und auch den ein oder anderen Erfolg während dieser Zeit gehabt. Der Trainer verlangt von mir, das Team zu führen und Verantwortung zu übernehmen, auf und neben dem Platz. Und genau das versuche ich zu machen – im Training und in jedem Spiel. Mit meiner Spielweise versuche ich, die Jungs auf dem Platz mitzureißen. Zum SC-Kader zählen vier Brasilianer. Wie schätzen Sie den Wert der Spieler für die Mannschaft ein und wie überbrücken Sie die Sprachbarrieren? Der Wert der Brasilianer ist für uns enorm hoch. Paulo De Souza und Thiago Reis Viana sind Stützen der Abwehr. Unser Spielmacher Alex Do Nascimento und Stürmer Lucas da Silva für die Tore zuständig und enorm gefährlich. Die Sprachbarrieren sind nicht allzu schwer zu überbrücken. Sie sprechen ganz gut deutsch. Wie schätzen Sie die Chancen gegen den SVH ein? Wie gefährlich ist ein solch angeschlagener, personell dezimierter Gegner für den Tabellenzweiten von der Nahe? Wir haben ein klares Ziel, dafür müssen wir gewinnen. Die Herschberger haben eine überragende Hinrunde gespielt und nun nichts mehr zu verlieren. Das wird ein sehr schwieriges Spiel für uns. Mit meinen ehemaligen FKP-Mitspielern Jens Mayer, Dennie Schmidt, Jascha Conzelmann und Heraldo Jorrin haben sie eine hohe Qualität für die Verbandsliga. Da spielt es keine Rolle, wie viele Spieler auf der Ersatzbank sitzen. Verletzte Spieler haben viele Vereine, auch wir. Zuletzt hat bei uns sogar unser Physiotherapeut Christian Meyer gespielt. |benj

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