Pirmasens Müll und Busse bleiben stehen

Es geht weiter: Auf der Ruhbank und in Erlenbrunn, wo vergangene Woche wegen des Streiks der Müll nicht abgeholt wurde, stehen die vollen Tonnen noch. Und schon steht der nächste Warnstreik ins Haus. Wie ein Verdisprecher ankündigte, werden heute erneut Müllwerker und Verwaltungen die Arbeit niederlegen, zwei Kitas bleiben geschlossen.

Die Stadtwerke teilten mit, dass heute ganztags weder Schüler- noch Linienbusse verkehren, der komplette Busverkehr eingestellt ist. Davon ausgenommen sind die Busse der Queichtal Nahverkehrs Gesellschaft sowie die Regionalbusse. Auch kann derzeit eine Plub-Öffnung nicht garantiert werden. Dass der Müll von vergangener Woche in Erlenbrunn und auf der Ruhbank noch steht, stinkt vielen Bürgern. Bei der RHEINPFALZ gingen Protestanrufe ein. Am Abend beschäftigte das Thema dann auch den städtischen Hauptausschuss. Der SPD-Fraktionschef Norbert Stretz argumentierte, es könne den Bürgern nicht zugemutet werden, dass sie noch bis nächsten Dienstag und damit bis zum nächsten regulären Abfuhrtermin warten müssen, bis die Müllabfuhr endlich anrückt. Das wären dann vier Wochen ohne Abfuhr. Am Vormittag hatte die Sprecherin der Stadtverwaltung noch erklärt, „Streikt heißt, dass die Arbeit liegen bleibt“. Es werde versucht, Extraautos rauszuschicken. Aber das sei nicht planbar. Sie könne keine Garantie geben, dass sich die Situation entspanne.

In der Sitzung des Hauptausschusses lenkte Beigeordneter Michael Schieler schließlich ein. Noch aus der Sitzung versuchte er, den privaten Dienstleister Remondis zu erreichen, damit der Müll, der wegen des Streiks stehen geblieben ist, von der Straße kommt. Am Abend hieß es dann definitiv: Remondis holt den Müll auf der Ruhbank und in Erlenbrunn ab, aber erst am Mittwoch. Gefordert war in der Sitzung auch, die Personalkosten, die die Stadt durch den Streik gespart hat, gegenzurechnen. Für die private Müllabfuhr muss die Stadt für einen Tag 3000 Euro zusätzlich hinblättern.

Wobei das nächste Müllproblem schon ins Haus steht. Wegen des heutigen Streiks fällt erneut die Tonnenleerung aus, diesmal auf der Tour B, wozu Erlenteich und das Winzler Viertel zählen. Dort bleiben nach Angaben der Stadtverwaltung heute Restmüll, Biomüll und Papier stehen. Außerdem wird in Winds-berg der Sperrmüll nicht abgeholt. Dass am Wochenende in der Schloßstraße der Sperrmüll die Gehwege versperrte, sei nicht dem Streik geschuldet gewesen, hieß es bei der Pressestelle der Stadt. Eine Sprecherin erklärte: „Die Leute haben den Unrat einfach zu früh rausgestellt.“

Wegen des von der Gewerkschaft Verdi organisierten Warnstreiks kommt es heute auch in einigen städtischen Kindertagesstätten zu Einschränkungen. Das Haus des Kindes, die Kita in Niedersimten sowie die Kindertagesstätte Ohmbach bleiben geschlossen. Notgruppen werden in der Kita Wittelsbach sowie in der Fehrbacher Einrichtung vorgehalten. Betroffene Eltern seien schriftlich darüber informiert worden, so die Stadtverwaltung. Regulär geöffnet haben die Kindertagesstätten Banana-Building, Erlenbrunn, Ruhbank, Gersbach, Windsberg und Sommerwald. (cla)

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