Pirmasens Klärschlamm: Anlage bis auf Weiteres stillgelegt

Die Klärschlammtrocknung dürfte für die Ammoniakdämpfe aus dem Fehrbacher Kanalnetz verantwortlich gewesen sein. Zu diesem Schluss kommt die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD). Die Anlage wurde am Donnerstag heruntergefahren und darf erst wieder in Betrieb gehen, wenn der Betreiber „plausibel“ darlegen könne, dass es nicht mehr stinken wird.

Wie berichtet, hatten sich am Donnerstag Anwohner des Pirmasenser Wegs in Fehrbach sowie der Ortsvorsteher Peter Schneider wegen stechender Ammoniakgerüche beim Ordnungsamt beschwert. Die Anlage sei bis 16 Uhr schließlich runtergefahren worden, teilte gestern Nora Schweikert, Sprecherin der SGD, mit. Eine Gesundheitsgefährdung sei aufgrund der Einschätzung der Stadtverwaltung nicht gegeben, so Schweikert. Ammoniak sei bereits in sehr geringen Konzentrationen stark „geruchsträchtig“. Im Klartext: Ammoniak stinkt bereits kräftig, wenn nur ganz wenig in der Luft ist. Die Ursache für die Dämpfe dürfte in der Ableitung der Wasserdämpfe, die beim Trocknen des Klärschlamms entstehen, zu suchen sein, so die Vermutung der Experten der SGD. Die Abluft, die im Februar nach nur dreimonatigem Betrieb der Anlage für Probleme gesorgt hatte, sei hingegen inzwischen geruchsfrei. Die von der SGD angeordnete Nachverbrennung der Abluft scheint erste Erfolge zu zeigen, so die Einschätzung der Behörde. Die Betreiberfirma SD Südwest hatte die acht Millionen Euro teure Klärschlammtrocknung für weitere 300.000 Euro nachgerüstet, um wieder in Betrieb gehen zu dürfen. Wann die Anlage nun wieder hochgefahren werden darf, konnte die SGD gestern nicht sagen. Der SD Südwest dürfe den Betrieb erst wieder aufnehmen, wenn die SGD dem zustimmt, betonte Schweikert gestern. |kka

x