Pirmasens K & S zu weltweitem Erfolg geführt

Klaus Kennel
Klaus Kennel

„Das Unternehmen steht für die gelungene Verbindung von Tradition und Moderne. Kennel & Schmenger beweist mit Bravour, wie man mit modischen, qualitativ hochwertigen Schuhen im Premium-Segment eine echte Erfolgsstory schreibt“, lobte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Schuh- und Lederwarenindustrie, Manfred Junkers, kürzlich bei der 100-Jahr-Feier die Strategie des Schuherstellers. Der Mann, der die Weichen zu diesem Erfolg gestellt hat, Klaus Kennel, feiert heute seinen 80. Geburtstag.

Das 1918 von Fritz Kennel gegründete Familienunternehmen Kennel & Schmenger hat der Enkelsohn erfolgreich auch durch schwierige Zeiten geführt. Dass die Schuhmanufaktur als eine der wenigen Schuhfabriken in Pirmasens und sogar deutschlandweit den Strukturwandel der Branche überlebt hat, ist sein Verdienst. Nach seiner Ausbildung in der Deutschen Schuhfachschule und einer Weiterbildung in den USA wirkte Klaus Kennel knapp 50 Jahre lang in der Geschäftsführung der Fabrik. Seine Philosophie, die Vereinigung von Tradition, Innovation und vor allem Qualität in einem Produkt, werden im Erlenteich umgesetzt. Als die Branche in ihre erste schwere Krise schlitterte, wagte Kennel, der nie viel Aufhebens um seine Person macht, einen großen Schritt. Um die Produktionsabläufe rationaler zu machen, zog K & S im Oktober 1968 aus der alten Fabrik in der Turnstraße in einen Flachbau auf der grünen Wiese im Erlenteich. Als Folge der Globalisierung im harten Verdrängungswettbewerb schlug Kennel 1987 ein neues Kapitel auf: Die lohnintensive Fertigung wurde nach Ungarn verlagert, Design und Entwicklung in Pirmasens konzentriert. Das Schuhgeschäft sei schwierig, hat Kennel einmal in einem Interview mit der RHEINPFALZ gesagt. „Aber sie müssen wissen, was sie wollen.“ Bei K & S ist das keine Frage: modische und hochwertige Damenschuhe, die nicht in jedem Geschäft zu finden sind. Besonderen Wert legt K & S auf die Details, deren Gestaltung die grundsätzlich klassischen Looks gekonnt bricht. Andreas Klautzsch, der heutige Geschäftsführer, erinnert sich an seine ersten Schritte bei Kennel & Schmenger: „Herr Kennel sagte mir immer: Konzentriere dich auf die Details“. So entstehen Schuhe und Accessoires mit dem gewissen Etwas. Hier sei nochmals Manfred Junkers zitiert: „Mich beeindruckt in jeder Saison die kreative Vielfalt, die neben Schuhen seit einigen Saisons auch trendige Accessoires wie Taschen oder Gürtel umfasst. “ Das Unternehmen auf gutem Weg wissend, zog sich Klaus Kennel im Dezember 2011 aus der Geschäftsführung zurück und bestellte Andreas Klautzsch an die Spitze der Führungsriege. Für Kennel endete eine herausragende Karriere in der Schuhbranche, die mit seinem Abschied vom Geschäft auch einen wertvollen Mitstreiter verlor. Denn Kennel stellte sein Wissen rund um den Schuh der Branche als stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Verbands der Schuhindustrie in Rheinland-Pfalz und Vorstandsmitglied im Hauptverband der Deutschen Schuhindustrie zur Verfügung. Für seine Verdienste um seine Heimatstadt und der Schuhindustrie wurde er mehrfach ausgezeichnet, etwa vom Hauptverband der Schuhindustrie mit der Ehrennadel und von der Stadt Pirmasens mit der Stadtehrenplakette in Gold.

x