Pirmasens Junge Juristin zieht es aus Mainz nach Pirmasens

Annette Rudko und Werner Frankenstein vor der gemeinsamen Kanzlei auf dem Sommerwald.
Annette Rudko und Werner Frankenstein vor der gemeinsamen Kanzlei auf dem Sommerwald.

Nach dem Abitur geht es oft weg zur Ausbildung oder zum Studium. Nur die Wenigsten kommen wieder zurück in die Südwestpfalz. Ganz im Gegensatz zu Annette Rudko: Die junge Juristin ist nicht nur zurückgekehrt nach Pirmasens, sondern hat sich hier auch gleich selbstständig gemacht.

Auf dem Immanuel-Kant-Gymnasium hat sie ihr Abitur gemacht, dann verschlug es Annette Rudko zum Studium nach Mainz. Dort und in Frankfurt arbeitete die junge Frau unter anderem bei der Lufthansa und einer großen Kanzlei, bevor es sie wieder in die Heimat zog. Seit Februar betreibt sie auf dem Sommerwald zusammen mit Werner Frankenstein eine gemeinsame Kanzlei. Frankenstein ist in der Region kein Unbekannter – nicht zuletzt, weil er sich schon lange im Radsport engagiert und seit über 30 Jahren Vorsitzender des Radsportvereins Pirmasens ist. Aber auch als Jurist ist der 75-Jährige schon seit über 40 Jahren tätig.

Rudko und er kennen sich schon seit ein paar Jahren. Unter anderem deshalb, weil sie als Studentin ein längeres Praktikum in der Kanzlei gemacht hatte. Zurückgekehrt ist sie nun als gleichberechtigte Partnerin. Schwerpunktmäßig will sie sich mit Familienrecht beschäftigen und strebt auch einen entsprechenden Titel als Fachanwältin an. Weitere Studienschwerpunkte Rudkos waren das Erbrecht und das internationale Recht.

Vielsprachige Kanzlei

Eine Besonderheit der Kanzlei sind die Sprachenkenntnisse der beiden Anwälte. Frankenstein spricht fließend Französisch und Englisch, während Rudko ebenfalls Englisch aber auch Russisch beherrscht. Das Ukrainische ähnelt dem Russischen sehr. Das führt dazu, dass Rudko, deren Eltern vor ihrer Geburt als Russlanddeutsche in die Südwestpfalz zogen, unter anderem ukrainischen Familien bei Rechtsfragen zur Seite steht. Rudko unterstützt dann nach eigener Aussage unter anderem bei Schriftverkehr mit der Ausländerbehörde oder familienrechtlichen Fragen.

Die 28-Jährige und ihr Partner Frankenstein legen dabei ein ähnliches Verständnis ihrer Arbeit an den Tag. Am liebsten sei es ihnen, betonen beide, wenn Streitigkeiten außergerichtlich geklärt werden können. Das sei für Mandanten meist besser als zeitaufwändige Klageverfahren.

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