Pirmasens In der Monatsmitte kehrt Winter zurück

Der Dezember bot ein reichhaltiges Programm an Tristesse, Regen und Wind. Zum Ende schlug der Winter jedoch mit Macht zu. Im Januar wechseln sich milde und kalte Phasen ab.

In der Anfangsphase vom letzten Monat des Jahres 2014 überraschten uns zwei kurze Winterintermezzos mit nächtlichem Schneefall und Straßenglätte bis in die Niederungen. Anschließend stellte sich jedoch wieder eine lebhafte Westwindwetterlage ein, bei der uns vom Atlantik her zahlreiche Regengebiete überquerten. Die Temperaturen hatten mit Winter nichts mehr am Hut. Vereinzelt überschritt das Thermometer sogar die Zehn-Grad-Marke. Die Sonne ließ sich nur ganz wenig blicken. In der Regel verweilte sie hinter dichtem Wolkengrau. Die langen Nächte und kurzen Tage sowie das fehlende Sonnenlicht lösten bei manchen Menschen Reizbarkeit und Depressionen aus. Nach Weihnachten schlug der Winter aber mit voller Macht zu. Ein Schneetief brauste über unsere Region hinweg und löste Chaos auf Straßen und Gehwegen aus. Bis zum Jahreswechsel blieb es winterlich und meist frostig-kalt. Trotzdem fiel der Dezember insgesamt noch zu warm aus. Das Mittel der Lufttemperatur lag mit 2,8 Grad Celsius um 1,4 Grad über dem 30-jährigen Mittelwert. „Frosttage“, Tiefsttemperatur unter dem Gefrierpunkt, gab es zehn. „Eistage“, Höchsttemperatur unter dem Gefrierpunkt, gab es drei. „Bodenfrosttage“, Tiefsttemperatur in Erdbodennähe unter dem Gefrierpunkt, gab es 14. Der tiefste Wert in Lambsborn, mit minus 11,0 Grad wurde am 29. Dezember gemessen. Es war zugleich auch der kälteste Wert des Jahres 2014. Der höchste Wert dieses Monats wurde am 18. mit 11,3 Grad verzeichnet. Die Niederschlagsmenge lag in Lambsborn bei 99,1 Liter pro Quadratmeter. Das entspricht 96,9 Prozent des langjährigen Monatsmittels. In Martinshöhe fielen in diesem Monat 78,4 Liter Regen pro Quadratmeter und in Riedelberg an der französischen Grenze wurden lediglich 62,4 Liter pro Quadratmeter gemessen. Tage mit einer Schneedecke gab es immerhin acht. Diese erreichte gegen Monatsende beachtliche 14 Zentimeter. Zu 92,4 Prozent war der Himmel während dieses Monats von Wolken überzogen (mehr als üblich). Die Sonnenscheindauer lag daher nur bei mageren 14 Stunden. Damit war dies der sonnenscheinärmste Monat seit über 20 Jahren. Zum Vergleich: An einem wolkenlosen Sommertag im Juni kann die Sonne 15 Stunden scheinen. In den ersten Tagen des Jahres 2015 verzehren milder Südwestwind und Regen die noch vorhandene Schneedecke. Anfangs besteht auf dem teilweise noch gefrorenen Boden stellenweise die Gefahr von Glätte durch überfrierende Nässe. Von Sonntag bis Mittwoch sorgt Hochdruckeinfluss jedoch meist für ruhiges und mäßig kaltes Wetter. Neben teils zähen Nebelfeldern oder hochnebelartiger Bewölkung könnte sich hin und wieder auch mal die Sonne hervorwagen. Nachts droht verbreitet leichter Frost, tagsüber liegen die Temperaturen einige Grade über dem Gefrierpunkt. Ab Donnerstag nehmen dann neue kräftige Tiefdruckgebiete über dem Nordatlantik Kurs auf Mitteleuropa. Daher stellt sich wieder eine längerfristige wechselhafte bis unbeständige Witterungsperiode bei uns ein. Von Westen überqueren uns öfter Störungsgebiete mit Regen oder Sprühregen sowie teils lebhaftem Südwestwind. Auf der Rückseite der nach Osten abwandernden Tiefdruckgebiete gelangt jeweils vorübergehend auch mal etwas kältere Nordmeerluft in unsere Region, so dass die Niederschläge kurzzeitig als Schnee oder Schneeregen fallen können. Zwischendurch bilden sich kleinere Zwischenhochs mit trockenen Abschnitten und etwas Sonnenschein. Die Temperaturen bewegen sich meist so zwischen null und drei Grad in den kälteren Phasen und fünf bis neun Grad bei mildem Südwestwind. Leichte Nachtfröste von minus drei bis null Grad drohen in den Beruhigungsabschnitten, wenn der Himmel mal für längere Zeit aufklaren sollte und die Sterne zu sehen sind. Möglicherweise könnte es nach Monatsmitte ein neues winterliches Intermezzo mit einer Schneedecke bis in die Niederungen geben, wenn sich feuchte Polarluft auf den Weg nach Deutschland macht. Im weiteren Verlauf setzt sich jedoch wieder für einige Tage milderes Westwindwetter mit Regen und Sprühregen durch. Im Schlussabschnitt besteht die Chance auf einen massiveren Kaltlufteinbruch aus dem Osten. Dies wird dann der Fall sein, wenn die Kette der atlantischen Störungsgebiete abreißen sollte und sich über Skandinavien ein kräftiges Hochdruckgebiet aufbaut. „Väterchen Frost“ könnte daraufhin in der Pfalz mit eisigem Nordostwind und Dauerfrost zuschlagen. Sollte sich zuvor eine dünne Schneedecke gebildet haben oder noch Restschnee vorhanden sein, stehen uns unter Umständen strenge Nachtfröste mit Werten von unter minus zehn Grad bevor. Vorteil dieser Wetterentwicklung ist allerdings, dass sich der Himmel in der trockenen Luftmasse häufiger wolkenlos und blau präsentiert und uns die Sonne für längere Zeit beglückt. Gegen Ende des Monats droht dann erneut die Gefahr von Chaos, wenn atlantische Schlechtwettergebiete heranrücken und gegen die Frostluft ankämpfen. Dies geht dann meistens mit Schnee und gefrierendem Regen über die Bühne. Letztendlich wird der Januar normal ausfallen. Die Niederschlagsmenge liegt im Bereich des Sollwertes. Die Sonnenscheindauer wird den langjährigen Mittelwert leicht überschreiten. Mögliche Tendenz für den Folgemonat: Im Februar könnte sich tagsüber mit sonniger Unterstützung schon mal ein Hauch milder Vorfrühlingsluft bemerkbar machen. Nachts drohen jedoch verbreitet Fröste.

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