Pirmasens Im Zeichen des Kreuzes

Viele spannende Diskussionen verspricht sich Volker Sehy, Direktor von Maria Rosenberg, von der am Sonntag startenden Ausstellung „Kreuzzeichen“ in der Wallfahrtskirche. Der aus der Nähe von Grünstadt kommende Künstler Wolfgang Thomeczek hat eine Serie kleinformatiger Kreuzskulpturen gestaltet, die eine ganz besondere Sprache sprechen sollen.

Gertrud Fickinger von der katholischen Erwachsenenbildung als Mitveranstalter ist ganz begeistert von den Objekten Thomeczeks. Der in der Region durch seine langjährige Tätigkeit als Kunstvereinsvorsitzender in Zweibrücken bekannte Künstler hat seine Skulpturen aus Eisen und Stahl gestaltet und auf große Holzbohlen in Stelenform montiert. Dazu zeigt Thomeczek eine Reihe Kohle- und Rötelzeichnungen zum Thema „Kreuzzeichen“. Die Objekte Thomeczeks strahlten eine ungeheure Intensität aus, schwärmt Fickinger. Durch die vom Künstler sensibel vorgenommene Installation im Kirchenraum gehe die Kunst zusätzlich eine Verbindung mit dem Raum ein. „Jede dieser Stelen wird einen anderen Aspekt des Kreuzes zeigen“, so Fickinger. Neben Tod, Leid und Marter gebe es auch noch Auferstehung und vor allem die Erlösung, die mit dem Kreuz in Verbindung gebracht werden könnte, erklärt die katholische Theologin. Mit dem Kreuzthema beschäftigt sich Thomeczek schon lange. 2001 begann es mit der Ausstellung „Kreuzzeichen“ in der Zweibrücker Karlskirche und es wurde ein zentrales Thema in seiner bildhauerischen Arbeit. Die Ausstellung passe sehr gut in die laufende Fastenzeit, meint Direktor Sehy, der die Wallfahrtskirche mit den Skulpturen des Vorderpfälzers zu einem Ort der Begegnung machen will – auch zu Begegnungen mit sich selbst. Sehy betonte, dass die Auseinandersetzung mit moderner Kunst wichtig für ihn sei und er Maria Rosenberg noch mehr für moderne Kunst öffnen wolle. Die Ausstellung Thomeczeks stehe somit in einer Reihe anderer Kunstveranstaltungen, die zeigen sollen, dass Maria Rosenberg auch ein Kunstzentrum sei. Eine Strategie, die auch bei den Besuchern ankomme. Sehy erinnerte an die Pieta-Skulptur, die im vergangenen Jahr zu sehen war und eine Reihe sehr positiver Reaktionen hervorgerufen habe. Ergänzend zu der Ausstellung in der Wallfahrtskirche zeigt Maria Rosenberg im Foyer des Tagungshauses eine Fotoausstellung mit dem Titel „Das Kreuz Christi in der Vielfalt der Kulturen“. Andere Kulturkreise haben laut Fickingers Recherchen das Kreuz in ihre eigene Kultur integriert und eine eigene Bildsprache gefunden. Beispiele aus Südafrika, Asien, Südamerika oder auch Großbritannien zeigten dies sehr eindrücklich. Gelegentlich sei das Kreuz gar mit sozialkritischen und politischen Elementen vermengt worden. Fickinger verwies auch darauf, dass im Kreuz ein Symbol verwendet werde, was viel älter als das Christentum sei. „Das Kreuz ist auch ein kosmisches Zeichen, die Verbindung von oben nach unten.“ Die Ausstellung wird am Sonntag, 10.45 Uhr, in der Wallfahrtskirche mit einer Matinée eröffnet. der Münchner Organist Christian Brembeck spielt Stücke von Johann Sebastian Bach, Franz Liszt und François Couperin, die mit Texten von Andreas Gryphius, Nelly Sachs und anderen ergänzt werden. Die Matinée werde als Hörbild gestaltet, so Sehy. Am Sonntag, 15. März, referiert Fickinger über Kreuzzeichen als Ursymbol der Menschheit und Heilszeichen der Christen. Beginn ist um 15 Uhr. Anschließend gegen 17 Uhr findet eine musikalische Passionsandacht in der Wallfahrtskirche, also in der Ausstellung statt. Unter dem Titel „Hör mein Flehen“ singt die Sopranistin Ursula Herzel, die von Anne Schmitt an der Orgel begleitet wird. Gegen Ende der Ausstellung am Donnerstag, 19. März, wird noch eine Feierabendmesse mit Gesängen aus Taizé geboten. (kka)

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