Pirmasens Hildebrandts Abschied

PIRMASENS. Acht Spieler des Meisterkaders werden heute vor dem letzten Saisonspiel des FK Pirmasens in der Fußball-Oberliga gegen die TSG Pfeddersheim (Anstoß: 15.30 Uhr) verabschiedet. Von den Abgängern hat Patrick Hildebrandt mit Abstand die meisten Spiele für den FKP auf dem Buckel.

Der heute 31-Jährige hat schon als A-Junior einiges erreicht. 2001 bildete er im U19-DFB-Pokal-Finale gegen den VfB Stuttgart (mit Kuranyi und Hleb) zusammen mit Miguel Carvalho und Domi Kumbela den Pirmasenser Angriff. 2006 feierte er – inzwischen zum Innenverteidiger umgeschult – das Double. Nach Oberliga-Meisterschaft und Verbandspokal-Sieg gelang in diesem Jahr auch noch der Sensationssieg im DFB-Pokal gegen den damaligen Champions-League-Teilnehmer Werder Bremen; Hildebrandt verwandelte dabei einen Elfmeter. 2010 dann der nächste Verbandspokal-Gewinn, und jetzt die Oberliga-Meisterschaft 2014, an der Hildebrandt als umsichtiger, ballgewandter Abwehrchef keinen geringen Anteil hat. Doch nun hört er auf. Dauerhafte muskuläre Probleme lassen ihn einen Schlussstrich unter seiner Spielerkarriere ziehen. „Ich spiele die ganze Zeit nur noch unter Schmerzen. In der Oberliga konnte ich das noch einigermaßen kompensieren, in der Regionalliga würde das nicht mehr gehen“, sagt Hildebrandt, der dem Verein als Geschäftsführer und B-Junioren-Trainer erhalten bleibt. „Und wenn tatsächlich mal drei Innenverteidiger auf einmal ausfallen, kann man aber natürlich über alles reden. Mein Spielerpass bleibt auf jeden Fall beim FKP.“ Spielen werde er wohl nur noch in der Tradtionsmannschaft: „Tassilo Maxstadt hat mich schon eingeplant.“ Der jeweils halbtags als Steuerfach-Angestellter und als FKP-Geschäftsführer arbeitende Hildebrandt hatte viele Trainer – von Heinz Halter über Norbert Nachtweih, Fritz Fuchs, Robert Jung und Michael Dusek bis hin zu Peter Tretter. „Jeder hatte seine Stärken, und von jedem habe ich mir etwas mitgenommen“, blickt der Inhaber der Trainer-C-Lizenz auf seine neue Aufgabe als Coach der Regionalliga-U17. „Weit über 100 Glückwünsche“ erhielt Meistertrainer Tretter nach dem 2:1-Sieg am vergangenen Samstag in Mechtersheim. Während sein Team ausgelassen den Regionalliga-Aufstieg feierte, hielt er sich zurück: „Ich bin nun mal kein Feierbiest.“ Er arbeitet mit Teammanager Andreas Kamphues weiter am Kader für die kommende Saison. In erster Linie gelte es, einen Ersatz für Top-Torschütze Andreas Haas zu finden. Tretter: „Nach dem Weggang von Ernst und Nellec brauchen wir aber auch unbedingt noch einen Linksfuß und einen laufstarken Mittelfeldspieler.“ Der nicht zuletzt aus gesundheitlichen Gründen aufhörende Ernst müsse, so Tretter, demnächst erneut operiert werden. Heute gegen Pfeddersheim wird der so ungemein zuverlässige Linksverteidiger allerdings noch einmal auflaufen. Vier Jugend-Vorspiele, eine Hüpfburg, eine DJ-Party nach Spielschluss im Klub-Treff auf der Haupttribüne und natürlich die Meisterehrung durch Regionalverbandspräsident Drewitz und Oberliga-Spielleiter Hemmler umrahmen das letzte Spiel.

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