Pirmasens Harter Rock und gute Laune

Markus Wille in der Rolle des Sängers Ozzy Osbourne.
Markus Wille in der Rolle des Sängers Ozzy Osbourne.

Das Programm der Pirmasenser Rockkneipe Schwemme hat am Samstagabend einen Konzerthöhepunkt für alle Anhänger des traditionellen Heavy Metals geboten. „Ozzburn“, eine „Black Sabbath“- und Ozzy-Osbourne-Tributeband, sowie „Voltbeat“, eine „Volbeat“-Tributeband, beide aus Zweibrücken, zeigten ihre Klasse und vor allem eine begeisternde Spielfreude.

„Voltbeat“ hat sich, wie der Bandname ja schon aussagt, dem Songmaterial der dänischen Band „Volbeat“ um den Frontmann Michael Poulsen verschrieben und weist im Vergleich zum Original einen Mann mehr in der Besetzung auf. Der große Erfolg des Originals ist leicht erklärt: Diese Mixtur aus Elvis-Presley-Gesang und hartem Gitarrensound, geschickt verknüpft mit Einflüssen aus Country, Rock’n’Roll und Blues gab es zuvor noch nicht. Die meisten Lieder sind wahre Ohrwürmer und verbreiten auf Anhieb gute Laune. „Voltbeat“-Frontmann Heiko Sonntag hat im Gegensatz zum Vorbild Poulsen keine zusätzliche Gitarrenarbeit zu verrichten, er kann sich voll auf seinen Gesang konzentrieren, denn das Duo Bernd Ringle und Jörg Reinhold bearbeitet die sechs Saiten. „Voltbeat“ steigt mit dem flotten „The Mirror And The Ripper“ in das Konzert ein und sofort ist gute Stimmung in der Bude. Mit einem exzellenten Sound ausgestattet, stellen die Musiker unter Beweis, dass sie sehr gut aufeinander eingespielt sind und die Songs aus dem Effeff beherrschen. Lediglich einige Gitarrensoli werden unsauber und teilweise etwas schief gespielt. Aber insgesamt macht dieser Auftritt einen Höllenspaß. Sonntag kommt dem Gesang von Poulsen erstaunlich nahe und bindet die Zuhörer gut in die Show ein. Diese geizen dann auch nicht mit Applaus für einen mitreißenden Auftritt. So hat sich „Voltbeat“ mit Nachdruck für ein Headliner-Konzert in der Schwemme empfohlen. „Ozzburn“ gehört seit drei Jahren zu den Attraktionen des Schwemme-Konzertkalenders und bot auch in diesem Jahr eine Songliste, um mit der Zunge zu schnalzen. Erstmals spielt die Formation mit ihrem neuen Gitarristen Hakan Yusufoglu in der Rockkneipe auf. Der Mann ist seit März dieses Jahres in der Band und ist ein absoluter Glücksgriff. Insbesondere den Klassikern, die Ozzy Osbourne einst mit seiner Soloband aufnahm, gibt er einen richtigen Kick. Das ist umso imposanter, wenn man bedenkt, dass die Originalgitarristen dieser Kompositionen Randy Rhoads, Jake E. Lee und Zakk Wylde waren. Für Frontmann und Bandchef Markus Wille ist die Schwemme-Bühne inzwischen viel zu klein. Wille präsentiert sich im typischen Bühnen-Outfit des mittlerweile 69-jährigen Osbourne, gibt sich fast ebenso kauzig und singt phasenweise absichtlich so schief wie der „Prince of Darkness“. Außerdem hat er die Gestik und Mimik von Osbourne offensichtlich eingehend studiert. So steht einer authentischen Live-Show absolut nichts im Wege, zumal Sven Bußemer am Keyboard, Bassist Horst Ludwik und Schlagzeuger Günth Rombach exzellent aufspielen und augenscheinlich viel Spaß auf der Bühne haben. Neben dem bravourösen Beginn mit „I Don’t Know“ sind der Ohrwurm „Shot In The Dark“, das hypnotische „No More Tears“ und natürlich das unsterbliche „Crazy Train“ die Höhepunkte der gespielten Osbourne-Songs. Aus dem „Black Sabbath“-Fundus ragen „N.I.B.“, „War Pigs“ und „Iron Man“ heraus. Als Zugaben werden den begeisterten Fans dann noch furiose Versionen von „Mama I’m Coming Home“ und der Hymne „Paranoid“ geboten. Infos Das nächste Konzert in der Pirmasenser Schwemme gibt am Mittwoch, 24. Mai, die Band „Fine RIP“. Beginn ist gegen 21.30 Uhr. Der Eintritt kostet sieben Euro an der Abendkasse.

x