Pirmasens Ganz besonderes Comeback

Passionierter Sänger und Fußballer: Klaus Matheis, Raumausstatter aus Leimen.
Passionierter Sänger und Fußballer: Klaus Matheis, Raumausstatter aus Leimen.

Bei der ersten Lieblingstätigkeit von Klaus Matheis, dem Singen, muss man den Ton treffen, bei der zweiten, dem Fußballspielen, das Tor. Bei Hobby Nummer eins ist uns nicht überliefert, ob Matheis permanent den richtigen Ton trifft. Beim Hobby Nummer zwei, dem Fußball, steht seine Treffsicherheit indes fest. Nach zwölf Jahren ohne Einsatz in der ersten Mannschaft seines TuS Leimen erzielte der „Kalle“ gerufene und 52 Jahre alte Matheis gleich zwei Tore, beide per Kopfball. Mit 38 hatte Matheis seine Laufbahn in der ersten Mannschaft eigentlich beendet, was jedoch einige Aushilfseinsätze in den nächsten Jahren nicht ausschloss. Seit 2007 kickte Matheis allerdings „nur“ noch bei den Alten Herren bis, ja bis vorigen Freitag TuS-Trainer Christoph Sommer Matheis per Whatsapp die Frage stellte, ob er denn nicht in der A-Klasse-Partie beim TSC Zweibrücken II aushelfen würde. „Wir haben sehr große Personalprobleme“, begründete Sommer die Nachfrage bei dem Ü50-Spieler. Und Matheis sagte ohne Umschweife Ja, zumal er „Läämener durch und durch“ sei. Zusammen mit dem angeschlagenen Sommer bildete er die Innenverteidigung. Und Sommer gab die Order aus, dass Matheis bei jedem Standard mit Flanke vor das Tor der Zweibrücker nach vorne gehen solle. Was dieser auch tat. Zweimal kam Matheis nach Flanke des ebenfalls nur aushelfenden Tim Gerlach zum Kopfball, und zweimal landete der Ball im Netz. „Er ist groß und so kopfballstark wie einst Wolfgang Flick“, lobte Sommer seinen Mitspieler. Er verfüge über ein perfektes Timing und könne seinen Körper gut einsetzen. Das indes wollte Matheis so nicht stehen lassen. Ja, vor rund 30 Jahren sei er mit 1,86 Meter einer der Längsten in der Mannschaft gewesen, doch heute stünden „da Kerle mit fast zwei Metern in der Abwehr“. Auch zu seiner aktiven Zeit sei er kopfballstark gewesen, doch habe er nicht immer die Erlaubnis der Trainer gehabt, bei Standardsituationen die Sechser-Position aufzugeben. Geklappt habe dies indes bei seinem Debüt als 17-Jähriger und nun mit 52 Jahren in seinem letzten (?) Match, das der TuS in Zweibrücken trotz der Matheis-Tore mit 4:5 verlor. Ob er am kommenden Sonntag gegen den SV Ruhbank erneut spielt, ließ Matheis noch offen. Seine Freizeit ist indes optimal verplant. Montags probt der Raumausstatter in Leimen mit dem „Jungen Chor“. Dienstags ist das Training mit den AH-Kollegen ein sehr viel Spaß bringender Pflichttermin für den Sportler „ohne ein Gramm Fett“, wie Sommer betont. Mittwochs ist Probe beim Männergesangverein, und donnerstags ertönt seine Stimme im Kirchenchor. „Freitag, Samstag und Sonntag gehören dann meist dem Fußball“, erzählt Matheis, zumal seine Tochter Amelie auch Fußball spielt: bei den C-Juniorinnen der FV Münchweiler. Sie begleitet er ständig. Dann stehen ja noch die AH-Spiele an. So wie am morgigen Samstag, wenn Leimens Oldies zum Freundschaftsspiel beim SC Weselberg antreten. Und dann tags darauf wieder in der A-Klasse-Mannschaft zu spielen, wäre „sehr anstrengend“, weiß Matheis, der deshalb ein dickes Fragezeichen hinter seinen Einsatz setzt. Das A-Klasse-Programm A-Klasse Pirmasens/Zweibrücken: TSC Zweibrücken II - VB Zweibrücken/I. II (Samstag, 14 Uhr), Battweiler - Fischbach (Samstag, 17 Uhr), Fehrbach II - Dahn (Sonntag, 13 Uhr), Petersberg - Großsteinhausen, Maßweiler - Waldfischbach/Burgalben, Contwig - Clausen, Leimen - Ruhbank (alle Sonntag, 15 Uhr), Lemberg - Rieschweiler II (Sonntag, 15.15 Uhr) A-Klasse Südpfalz: Lug/Schwanheim - Neuburg (Sonntag, 15 Uhr), Lug/Schwanheim - Oberhausen/Barbelroth (Dienstag, 19.30 Uhr, jeweils in Schwanheim).

x