Pirmasens Furioses Jubiläum

Michael Glöckner (links) und Dennis Köhler harmonierten beim Jubiläumskonzert zum 20-jährigen Bestehen von „Deep Green Sunset“ s
Michael Glöckner (links) und Dennis Köhler harmonierten beim Jubiläumskonzert zum 20-jährigen Bestehen von »Deep Green Sunset« sehr gut als Sänger.

Anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens gab die Alternative-/Crossover-Band „Deep Green Sunset“ ein vor Energie und Spielfreude berstendes Konzert in der sehr gut besuchten Rockkneipe „Schwemme“ in ihrer Heimatstadt Pirmasens. Als Vorgruppe heizte „The Rough Edges“ die Rockmusik-Fans gekonnt an. „Cash! No Credit!“ musste kurzfristig wegen Krankheit eines Musikers absagen.

Das im Jahr 2012 gegründete Quartett „The Rough Edges“ aus Rockenhausen hat sich dem urwüchsigen Hard Rock der 70er und 80er Jahre verschrieben. Gitarristen Günter Kehrein nannte nach dem gelungenen Konzert Alice Cooper, die alten „ZZ Top“ und „AC/DC“ als Einflüsse der Band. Das war nicht zu überhören. Den Sound ihrer Vorbilder vermengen „Die rauen Kanten“ zu einer gelungenen Mixtur, aus der eigene Songs entstehen. Coversongs hat die Truppe keine im Programm. Wer sich in der Rockmusik-Szene auskennt, weiß, wie schwer es ist, ausschließlich mit Eigenkompositionen für Konzerte gebucht zu werden. Hatte das Quartett zu Anfang noch Probleme mit dem sogenannten tighten Zusammenspiel, bekam die Gruppe nach einer Viertelstunde die Kurve und konnte die Zuschauer dank ihrer Spielfreude, Energie und des Songmaterials überzeugen. Drummer Jonny Kehrein und Bassist Christian Raimund sorgten für mächtig Druck, Günter Kehrein überzeugte mit markantem Spiel und Sänger Philippe Nix wurde immer besser. Jedes Mal, wenn er zur Kopfstimme á la Bon Scott wechselte, sprühte er nur so vor Charisma. Höhepunkte des Konzerts waren die „AC/DC“-lastigen Ohrwürmer „House Of Shadows“ und „Mr. Samson“ sowie das abwechslungsreiche „Back To Life“. „Deep Green Sunset“ servierten den Besuchern 25 Songs auf ihrem Repertoire. Und schon beim Einstieg mit dem intensiven „My Band“ war klar, dass sich die Musiker, inklusive des zurückgekehrten Sängers Michael „Glocke“ Glöckner, in der „Schwemme“ einiges vorgenommen hatten. Mit „Ikarus“ folgte ein neuer Track, der auf dem kommenden Studioalbum zu finden sein wird. Insgesamt präsentierte „D.G.S.“ acht neue Lieder, die sich sehr gut ins Programm einfügten und bei den Fans toll ankamen. Erster Höhepunkt war das hypnotische „Breathe“, bei dem Glöckner ausdrucksstark den Leadgesang übernahm. Bei „Core (Still The Music)“ offenbarte er, wieso er 2016 wieder bei „D.G.S.“ eingestiegen ist: „Still the music doesn’t let me go, I’m so happy meeting my friends of hardcore“. Es war zu spüren, dass die Band seit zwei Dekaden aktiv ist und etliches an Live-Erfahrung gesammelt hat. Teilte man doch bis dato mit kommerziell erfolgreichen Musikern wie „Donots“, „Die Happy“ oder Joe Cocker die Bühnenbretter. Neben dem überzeugenden und sehr gut harmonierenden Gesangs-Duo Glöckner/Köhler zog Leadgitarrist Christoph Fröhlich die Blicke auf sich. Er erinnerte mit seinem ausgefeilten Spiel an Ausnahmemusiker wie Tom Morello („Rage Against The Machine“) oder Marc Tremonti von „Alter Bridge“. Absolute Höhepunkte des Konzerts waren „Here We Are“, das sich vor den Hits von Genre-Größen wie „Nickelback“ nicht verstecken muss, und „Days Of Fire“, bei dem Philippe Nix von „The Rough Edges“ als Gastsänger nochmals die Bühne enterte. Mit zunehmender Dauer wurde die Stimmung, vor allem direkt vor der Bühne, immer ausgelassener und die Band wurde für ihr furioses Konzert gefeiert. Die Mischung von deutschen und englischen Songtexten wirkt zu keiner Zeit gekünstelt. Mit dem formidablen Zugabe-Dreierpack „This Fate“, einer Rock-Ballade der ersten Stunde, „When The Sun“ und „Parents Of The Day“ beschloss man die Show und ließ eine ausgelaugte, aber hocherfreute Anhängerschaft zurück. „D.G.S.“ überzeugten durch Spielfreude, Enthusiasmus und die vorbildliche Einbindung des Publikums in die Jubiläums-Show. Vorschau Beim nächsten Konzert in der „Schwemme“ spielen am 7. April „Judas Priester“ („Judas Priest“-Tribute-Band) und die Vorgruppe „Nasty Five“ (Heavy Metal & Hard Rock Covers). Einlass: 20 Uhr, Beginn: gegen 21 Uhr. Eintritt 8 Euro (nur Abendkasse). Infos unter https://www.facebook.com/Rockkneipe-Schwemme-111387155649563/.

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