Pirmasens Felle, Hundeköpfe, Edelstahl-Platten

„Energie 17-03“: Gemälde von Volker Hansen.
»Energie 17-03«: Gemälde von Volker Hansen.

Sehr experimentierfreudig geben sich die Künstler, die in der Galerie Beck ausstellen. Da wird auf Fell gemalt, Acrylfarbe ergibt keramische Effekte oder mit Edelstahlblechen statt Leinwänden gearbeitet. Kunst, die nur im Computer entstanden ist trifft auf klassische Collagen. Die Galerie im Homburger Vorort Schwarzenacker ist ein Ort, wo viel Neues entdeckt werden kann.

Vielseitig ist der Wormser Hans-Martin Donner. Er zeigt Serien, die so gar nicht zueinander passen wollen. Popstars wie David Bowie oder Elton John bringt er in einer sehr bunten, der Computerästhetik ähnelnden Malweise auf die Leinwand. Ihnen stellt einen Homo Philosophicus gegenüber, der auf einem metallisch wirkenden Untergrund ganz in Erdfarbe gearbeitet wurde und so gar nichts mit Pop-Kultur zu tun hat. Aus Karlsruhe kommt mit Joachim Hillmann ein Künstler, den die Haptik von Fellen begeistert. Mit Acrylfarben malt er farbenfroh und leuchtend auf die Felle, so dass die Struktur des weichen Naturmaterials erhalten bleibt. Ein Werk, dass widersprüchliche Assoziationen hervorruft. Kontrastierend dazu ist Marianne Felds Malerei auf Edelstahl. Die Saarlouiser Malerin arbeitet mit Acrylfarbe auf dem Hochglanz polierten Metall und nutzt dazu auch metallisch wirkende Farben. Teilweise arbeitet sie auf Edelstahlplatten und nutzt gebogene Bleche, die wellenförmig an der Wand hängen, sowie Säulen, die im Raum verteilt wurden. Klassische Acrylmalerei auf Leinwand findet sich aber auch in den drei Ausstellungen, an denen insgesamt 13 Künstler beteiligt sind. Auffällig sind da die Gemälde der Wienerin Roswitha Schablauer, die schön dynamische und harmonische Farblandschaften auf die Leinwand gebracht hat, die aus sich heraus zu leuchten scheinen. Expressiver arbeitete der verstorbene Zweibrücker Eric Simpson, der einen kreuzförmigen Untergrund mit einer expressiv gemalten Menschengestalt kombiniert. Während die Kreuzstruktur akkurat ist und mit scharfen Kanten gearbeitet wurde, ist der darauf gemalt-genagelte Mensch bis zur Unkenntlichkeit mit sehr expressivem Gestus übermalt. Die im Computer entstandene Kunst hat einen festen Platz im Programm der Galerie und ist diesmal mit dem Ludwigshafener Norbert Herrmann vertreten. Der früher als Pflastermaler aktive Künstler hat farbenfrohe Strukturen im Computer entstehen lassen, die auf Leinwand gedruckt dann von ihm mit vielsagenden Titeln versehen wurden. „Unheimliche Begegnung“ und „Mächtige Stöße“ steht da. Schmunzeln lässt die aus Odessa (Ukraine) stammende Zoya Sokol. Mit der klassischen Technik der Collage hat sie sich die Kosmonauten aus der Sowjetzeit vorgenommen und ihre Köpfe durch Hundeköpfe ersetzt. Den Bilderschatz der Sowjetunion hat Sokol auch für Abbildungen von Fliegerinnen und Familienfotos genutzt, bei denen auch Hundeköpfe statt der Menschenköpfe aus dem Bilderrahmen grinsen – Kunst, die ankommt: Sokol ist ein Verkaufsschlager. Die weiteren Künstler sind Maike Günther, Volker Hanser, Ros Klär, Shahryar Nateghi und Claudia Birkheuer. Ausstellung Galerie Beck, Homburg-Schwarzenacker, Am Schwedenhof 4, beim Römermuseum, bis 3. Oktober, Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 15-20 Uhr und nach Vereinbarung unter Telefon 06848 /7011910.

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