Pirmasens Für das Stechen ausgewählt

MANTSÄLÄ. Mit einer Silbermedaille ist Claus Schäfer aus Finnland zurückgekehrt. Mit der Auswahl des Deutschen Jagdverbands erreichte der Rodalber bei den Europameisterschaften im jagdlichen Schießen in Mantsälä in der Disziplin Kugel-Präzision den zweiten Platz in der Teamwertung.

Im Gegensatz zu früheren Europameisterschaften, bei denen der Deutsche Vereinsmeister entsendet wurde, kam dieses Jahr ein echtes Nationalteam zum Einsatz. Dessen sechs Mitglieder mussten sich nach strengen Kriterien qualifizieren. So kam Schäfer, seines Zeichens Vize-Europameister von 2012 und Zweiter der deutschen Rangliste, zu seinem Einsatz. Im ersten Wettbewerb, dem „Rifle Shooting“ (Präzisionsschießen mit Büchse), belegte das deutsche Team mit 1923 Ringen hinter Tschechien (1951) und vor den gastgebenden Finnen (1917) den zweiten Platz. Zu Rang vier unter 13 Ländern reichte es im jagdlichen Kombinationsschießen. Hier wird zum einen mit einer Flinte auf Wurfscheiben geschossen (Trap-Tauben von links und rechts und jagdliche Compak-Tontauben von allen Seiten). Der zweite Teil ist ein Präzisionsschießen mit Büchse auf feststehende Ziele sowie auf den laufenden Keiler. Das deutsche Team lag nach spannendem Wettbewerbsverlauf punktgleich mit den Finnen auf dem dritten Platz. Ein Stechen musste her, bei dem aus jeder Mannschaft ein Schütze bestimmt wurde. Für diese heikle Aufgabe wurde Claus Schäfer bestimmt. Er musste 25 Schüsse auf Tontauben und fünf Schuss auf den laufenden Keiler abgeben. Große Spannung lag in der Luft. Der Finne schoss 22 Tauben, Schäfer 21 Tauben. Der laufende Keiler sollte die Entscheidung herbeiführen. Vier knappen Zehnern und einer Acht des Finnen setzte Schäfer zweimal eine Zehn, zweimal eine Neun und eine Acht entgegen. So triumphierte der Finne knapp und sicherte seinem Team die Bronzemedaille. „Ein Podiumsplatz war unser Ziel. Ich bin stolz, dass ich von meiner Mannschaft ausgewählt wurde, sie beim Stechen zu vertreten. Dies war ein großer Vertrauensbeweis. Ich bin mit meinem Gesamtergebnis zufrieden, doch wäre mehr drin gewesen“, bilanziert Schäfer, der schon seit seinem sechsten Lebensjahr im Schießsport aktiv ist und über das Luftgewehr im Laufe der Zeit zum anspruchsvollen Hightech-Schießen kam, das er beim JSC Pirmasens betreibt. Auch Schäfers Einzelplatzierungen können sich sehen lassen. Mit seinem zwölften Platz im Tontaubenwettbewerb und Rang 13 in der Kombination (bei 150 Teilnehmern) stieg er zum Ersten der deutschen Rangliste auf. Schäfer: „In dem diffizilen Kombi-Wettbewerb war ein Platz unter den ersten Zehn mein Ziel, das ich ganz knapp verfehlt habe.“ Er betont, dass sein Sport „äußerst zeitaufwendig“ sei. „Da muss die Familie oft hinten anstehen. Ich bin sehr dankbar, dass mich meine Frau immens unterstützt. Ohne sie könnte ich meinen Sport in der Form nicht ausüben.“ (ibt)

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