Pirmasens Drei Tore vorbereitet: Bittner nutzt Chance

BETZDORF. Es war Sascha Hildmann am Mittwoch danach, etwas auszuprobieren. Der Trainer des SC Hauenstein gab dem zuletzt häufig auf der Ersatzbank sitzenden Michael Bittner im Fußball-Oberligaspiel bei der SG Betzdorf genauso eine Bewährungschance in der Startelf wie Bakary Sanyang zwischen den Torpfosten. Der SCH gewann mit 5:1, beide nutzten ihre Chance.

„Weil Raphael Marhöfer im Sommer den Verein verlässt, sollte Bakary die Möglichkeit bekommen, sich zu präsentieren – er hat es sehr gut gemacht“, kommentierte der SCH-Trainer die Leistung seines Schlussmanns bei dessen Pflichtspielpremiere im Hauensteiner Tor. Bittner empfahl sich noch eindringlicher für weitere Einsätze von Anfang an. Beim 5:1-Auswärtserfolg gegen die abstiegsbedrohten Westerwälder war der Mann mit der Rückennummer 17 an drei Toren als Wegbereiter beteiligt. „Michael war der Mann des Spiels“, verteilte Hildmann nach dem Schlusspfiff ein Sonderlob an den zentralen Spieler des Abends vor 160 Zuschauern. Die Betzdorfer erwischten den besseren Start. In einer schwungvollen Anfangsphase hatte Sven Baldus die erste Möglichkeit. Sanyang klärte mit einer starken Parade zum Eckstoß. Aber Hauenstein hatte eine Qualität zu bieten, die die Grün-Weißen immer wieder vor riesige Probleme stellte – das schnelle Umschaltspiel in den Angriff. „Davor hatte ich in der Mannschaftssitzung vor dem Spiel noch gewarnt“, ließ SG-Trainer Dirk Spornhauer wissen. Es brachte nichts. Dazu trug mit Sicherheit auch bei, dass infolge des kurzfristigen Ausfalls von Maximilian Ermert die Hintermannschaft umgestellt wurde. Gegenüber dem 2:2 bei der Elversberger Reserve musste der Betzdorfer Trainer seine Viererkette gleich auf drei Positionen verändern. „Die Umstellungen haben uns nicht gut getan. Sie führten zu einer Unordnung. Aber wie soll bei den Veränderungen auch eine Abstimmung möglich sein?“, fragte Spornhauer. Die ersten beiden Tore resultierten eben aus dieser Begebenheit. Beim 0:1 besaß Sven Sellentin nach Bittners Kopfballverlängerung in der Mitte viel Platz (7.), beim 0:2 durch Marco Krucker war es ähnlich. Bittner hebelte mit einem Pass die SGB-Innenverteidigung aus, Krucker vollendete mit einem gefühlvollen Heber. „Nach dem frühen 1:0 spielten wir sicherer, aber nicht unbedingt besser“, kommentierte Hildmann, den seine Elf in spielerischer Hinsicht nicht zufriedenstellen konnte – die mustergültigen Konter klammerte er natürlich aus. Während sein Betzdorfer Kollege Spornhauer nach dem 0:2 sah, dass bei seinen Spielern „der Kopf runter“ ging, bezeichnete er das 0:3 in der Schlussminute der ersten Halbzeit als „Genickbruch“. Max Knorn verwandelte einen Elfmeter souverän. Michael Bittner war zuvor im Betzdorfer Strafraum gefoult worden. Ein eventuelles Aufbäumen der Platzherren verhinderte das 0:4 von Dennis Krob (49.). Anerkennende Worte fand Hildmann für den Gegner: „Viele Mannschaften hätten sich bei diesem Ergebnis aufgegeben. Das tat Betzdorf nicht.“ Der Lohn: Fation Foniq erzielte in der 65. Minute das 1:4, weil er gegen Knorn energisch nachsetzte. Den Schlusspunkt setzte aber Hauenstein: Patrick Brechtel versuchte sich aus 30 Metern bei einem Freistoß mit dem direkten Abschluss und erwischte Betzdorfs Schlussmann Philipp Klappert eiskalt zum 1:5-Endstand.„Spielerisch war das heute nicht gut, aber wir haben die Tore erzielt“, fasste Hildmann zusammen. Und Tore sind im Fußball nun mal das, was letztlich zählt.

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